Technik aufs Ohr - Der Podcast für Ingenieur*innen und Technikfans

Technik aufs Ohr - Der Podcast für Ingenieur*innen und Technikfans

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Technik aufs Ohr.

00:00:03: Der VDI-Technik-Podcast

00:00:05: mit Sarah und Marco.

00:00:18: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Technik aufs Ohr.

00:00:21: Und diesmal haben wir einen Spezial.

00:00:23: Denn die VDI-Garage feiert ein jähriges Jubiläum.

00:00:28: Und was die VDI-Garage genau ist, dazu kommen wir auf jeden Fall noch im Podcast.

00:00:32: Wir widmen uns heute dem Thema.

00:00:34: ohne Mind-Bildung.

00:00:35: Gibt es keine Zukunft?

00:00:36: Das haben wir mal so spitzformuliert.

00:00:39: Und laut dem aktuellen MINT-Report gibt es nämlich über hundertvierzigtausend offene Stellen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

00:00:49: Das ist ja mal eine Hausnummer.

00:00:51: Die Stärkung der MINT-Fächer in Schulen ist ein ganz zentrales Thema für die zukünftige Fachkräftesicherung, oder Marco?

00:00:57: So ist es.

00:00:58: Aber wie schaffen wir es junge Menschen frühzeitig für Technik zu begeistern?

00:01:02: Bildungsangebote über den Schulunterricht hinaus können ein wichtiger Baustein sein, wie zum Beispiel die VDI-Garage in Leipzig.

00:01:08: Und deswegen haben wir heute einen Gast aus der Garage.

00:01:11: Sie bietet eine breite Palette an technologiebezogenen Projekten und Bildungsformaten an, die Kindern und Jugendlichen einen Zugang zu naturwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen ermöglichen.

00:01:23: Und das passiert dort mit reichlich Erfahrung, denn die VDI-Garage, wie die Sarah schon sagte, feiert ihr für mundzwanzigjähriges Jubiläum.

00:01:30: Ja, unser Gast ist, jetzt können wir das auch lüften, Friederike Birenheide.

00:01:33: Hallo und herzlich willkommen.

00:01:35: Sie hat die Leitung der Garage vor gut zwei Jahren übernommen und wird uns über die Arbeit dort und das Angebot natürlich gleich noch berichten und informieren, aber auch zukünftige Herausforderungen im Innenbereich werden wir ansprechen und die Relevanz von Technikbildungsstätten, weil ich glaube, dass das auf vielen Hörerinnen und Hörerinnen gar nicht alles so bekannt ist.

00:01:54: Aber erst mal, hallo und herzlich willkommen.

00:01:56: Hallo, ich freue mich, bei euch zu sein.

00:01:58: Ja, wir freuen uns auch, dass du uns zugeschaltet bist.

00:02:01: Also für alle, die natürlich die vor die Garage erst mal noch nicht kennen, was ist das eigentlich genau und was macht sie so besonders?

00:02:08: Ja, also die VDI-Garage ist tatsächlich schon nineteenundneunzig, also weit vor zwanzig Jahren, als verein gegründet worden, als sogenanntes Technologizentrum für Kinder und Jugendliche.

00:02:20: Das ist aus einem Zusammenschluss erwachsen aus dem Museum für Industrie und Arbeit hier in Leipzig und dem tatsächlich, dem VDI Bezirksverein in Leipzig.

00:02:29: Also der ist schon von Anfang an dabei und war quasi Gründungsmitglied.

00:02:34: Die Garage ist bis heute ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche vor allem technische Bildung und Berufsorientierung erfahren können.

00:02:46: Und ist im Laufe der letzten fünfundzwanzig Jahre eigentlich mit dem, wie sagt man, mit dem Zahn der Zeit gekommen, also weit mitgegangen.

00:02:53: Ja, also wir haben die Technik, die sich rasant entwickelt hat, auch genauso in den Bildungsangeboten verankert und haben immer wieder auch neue und moderne Bildungsangebote konzipiert und testen diese tatsächlich im Team und gehen dann auch gemeinsam damit in den Unterricht für die Schülerinnen und Schüler.

00:03:15: Also Garage heißt ja für mich, dass da irgendwie was Interaktives auch passiert.

00:03:19: Also schalte ich mir so vor, schrauben, gucken, machen, tun.

00:03:22: Welche Zielgruppen wollt ihr denn vor allem erreichen?

00:03:25: Und welche Angebote bietet ihr an?

00:03:28: und von was können die, die damit machen, profitieren?

00:03:31: Garage, da fragen mich immer alle, was heißt denn echt Garage?

00:03:34: Wieso heißt ihr denn Garage?

00:03:35: Weil ihr seid in einem riesengroßen Fabrikgebäude mit über drei Etagen, das kann ja nicht sein.

00:03:41: Und Parkhaus.

00:03:42: Parkhaus, genau, das ist ein großes Parkhaus.

00:03:46: Wir haben tatsächlich diesen Namen seit Gründung durch die Gründerin und die ehemalige Geschäftsführerin, Frau Dr.

00:03:55: Träger Nestler.

00:03:56: Die hat sich gedacht in einer Garage und da wart ihr schon ganz richtig dabei.

00:04:00: wird getüftelt und werden, ja, also Ideen, da werden Sachen erfunden, ja, und das quasi, also ganz alleine und auch ohne schulischen Kontext oder so, ja.

00:04:11: Und genau so soll es auch bis heute ein Ort sein, an dem die Schüler oder auch Kinder also ganz alleine und praktisch tüfteln können und Ideen entwickeln können, ja.

00:04:23: Also in meinem Alter hieß das noch Daniel Düsentrieb.

00:04:27: Den kennt man ja auch noch.

00:04:31: Wir erreichen tatsächlich Kinder und Jugendliche, weil das war die Frage nach den Zielgruppen.

00:04:36: in verschiedenen Freizeitangeboten, wie zum Beispiel nach Mittagskosen, in Ferienkosen.

00:04:41: Also wir haben in jeden Schulfällen bei uns hier Fällenworkshops.

00:04:46: Aber wir machen tatsächlich sogar auch Familienwerkstätten an den Wochenenden, weil es ist schon sehr häufig vorgekommen, dass dann der Vater oder die Mutter gestanden hat, die sagt, das will ich auch mal machen, was mein Kind

00:04:57: macht.

00:04:59: Also wir arbeiten in unseren Werkstätten.

00:05:02: mit drei D-Druck.

00:05:04: Wir programmieren, wir haben ein großes Robotik-Lab.

00:05:07: Wir beschäftigen uns aber auch mit Themen wie künstliche Intelligenz oder den kritischen Denken, vor allem in Bezug auf Internetthemen wie Social Media.

00:05:17: Und das sind die Dinge, die wir hier ganz praktisch versuchen, in unserer Zielgruppe, also den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln.

00:05:29: Hauptphase in der Altersspanne, wenn man das einmal sehen will, ist ungefähr die Klasse sieben bis zehn.

00:05:36: Das ist die Berufsorientierungsphase.

00:05:38: Das heißt, wir haben ja schon ziemlich viele Jugendliche, die im Rahmen von Unterrichtsergänzenden angeboten uns besuchen.

00:05:47: Ja, und wie schafft ihr das?

00:05:48: Aufmerksamkeit?

00:05:50: für euch zu generieren, also geht ihr aktiv zu den Schulen jetzt in Leipzig oder auch umkreis oder gibt es andere Werbemöglichkeiten sag ich jetzt einfach mal, um dann auch auf das Angebot aufmerksam zu machen.

00:06:01: Wir arbeiten sehr eng hier mit der Stadt zusammen.

00:06:04: Wir sind auch zum Teil gefördert von der Stadt, von der Wirtschaftsförderung und die bezahlen tatsächlich jedes Jahr einen also nicht unerheblichen Preis, also im Satz an Fördergeldern dafür, dass Schulen aus Leipzig, also Oberschulen und auch Gymnasien zu uns kommen.

00:06:22: Das ist verankert in der Kommunikation der Stadt, das wird über die Internetseite gestreut.

00:06:27: Wir selbst machen viel Social Media Werbung auch über unsere Internetseite und ab und an schalten wir auch meine Anzeige in so Familienmagazin oder Stadtmagazin, genau.

00:06:40: Und so erreichen wir eigentlich die Schulen.

00:06:42: Es hat sich aber, und das muss man wirklich sagen, ich bin vor zwei Jahren hier angekommen und es gibt einen Kundenstamm an Schulen, der ist enorm und vor allen Dingen treuen Schulen.

00:06:56: Und die tatsächlich jedes Jahr auch immer alle nachwachsenden Klassen in diesen Altersstufen zu uns schicken.

00:07:02: für Unterrichtsangebote, die wir tatsächlich in der Unterrichtszeit hier durchführen.

00:07:08: Also wir ergänzen durch unsere Angebote Technik, Informatik, Physik, Chemie, Mathematikunterricht und machen das ganz praktisch.

00:07:19: Also für uns ist es eigentlich nichts Besonderes für die Schulen, ja, weil wir hier über Technik verfügen, wie Dreidedrucker oder Leserkatter oder sogar eine CNC-Frise und große Robotik-Klassen-Sätze.

00:07:32: Frieda, vielleicht hast du ein paar Zahlen.

00:07:34: Kannst du uns sagen, wie viele Schülerinnen und Schülern ihr da begleitet, du und deine Mitarbeitenden, so pro Jahr?

00:07:41: Das würde mich ja mal interessieren.

00:07:43: Oh Gott, also wenn wir jetzt...

00:07:45: Oh, bitte Frage.

00:07:47: Ja, also wie gesagt, wir haben ungefähr, also wie habe ich ja vorhin schon gesagt, ungefähr hundert Schüler, die wir die Woche hier begleiten.

00:07:58: Also die tatsächlich mit den Schulen in Unterrichtsangeboten kommen.

00:08:02: Wir haben am Nachmittag haben wir aktuell auch über hundert Kurskinder, die in vielen verschiedenen Nachmittagskursen jede Woche bei uns auch sind.

00:08:15: Dann haben wir viele verschiedene, viele verschiedene Einzelangebote.

00:08:21: Bei uns kann man ja sogar Kindergebotsdage feiern, wenn man möchte.

00:08:25: Also da kann dann die Familie kommen und den Kindergebotsdagen in einer Werkstatt bei uns ausrichten.

00:08:31: Da haben wir bestimmt ein bis zwei pro Monat.

00:08:34: Wir sind bei Klassenfahrtsanbietern Deutschland weit gelistet.

00:08:37: Wir haben da viele Klassenfahrtsbesuche aus ganz Deutschland, also aus allen Bundesländern, die über diese Anbieter von den Klassenfahrten bei uns, die Werkstätten und die Unterrichtsangebote buchen können.

00:08:51: Da haben wir unser Angebot sehr hochgefahren.

00:08:53: Das haben wir erstmals in... ...fünfundzwanzig sind wir bei einer, also bei ganz... Klassen einmal pro Woche, die von, weiß ich nicht, gestern war eine aus Wismar hier.

00:09:05: Also das ist tatsächlich toll, weil das läuft gut.

00:09:09: Und dann haben wir in verschiedenen Projekten verschiedene Teilnehmer.

00:09:13: Wir haben unsere Fortbildung, das sind fünfzehn diesen ausgebucht pro Modul, also Robotik, Dreidedruck und so weiter.

00:09:22: Das sind Lehrerinnen und Lehrer aus.

00:09:25: Weiterfühlen in Schulen, aus Gymnasien, aus Grundschulen.

00:09:28: Wir haben sogar Erzieherinnen in unserer Fortbildung.

00:09:31: Also, ja, viele.

00:09:33: Also, man kann es auch nicht behaupten, dass ihr einige Tausend Schülerinnen und Schülern pro Jahr in die Rade bringt.

00:09:40: Ja,

00:09:40: also weit über, weit über, genau.

00:09:43: Ja, super.

00:09:43: Ja, tolle Zahl.

00:09:46: So, jetzt bin ich natürlich mal... Neugierig, wie sehr ihr auch so aktuelle Trendthemen schon mit einbezieht in das, was ihr da anbietet.

00:09:54: Meine Jugendliche haben heute alle ein Mobile, die können sich alles Mögliche anschauen.

00:09:59: Aber ihr seid auch in den sozialen Netzwerken aktiv.

00:10:01: Das heißt also, so Trendthemen wie künstliche Intelligenz, weiß nicht, Nachhaltigkeit oder Energie, wissen die bei euch mit drin, gibt es das bei euch auch?

00:10:10: Es ist immer die Frage, wie schafft man unsere Jugendlichen, heutzutage vom Handy wegzuholen?

00:10:16: Und wie schafft man sie, für praktische Hands-on-Dinge zu begeistern?

00:10:22: Für uns ist es das Thema tatsächlich, dass wir mit vielen Firmen, die hier im Umkreis von Leipzig ansässig sind, mit denen zusammenarbeiten.

00:10:34: So hat zum Beispiel die Porsche-Erlebniswerkstatt hier ein ganz toller Bereich bei uns, wo zwei Ausbilder das ganze Jahr ... für uns nur für uns diese Bildungsangebote machen.

00:10:48: Hier lernen die Schüler tatsächlich alles über Automobilproduktion, Mobilität oder Antriebskonzepte.

00:10:54: Und das ist also was Besonderes, weil das ist hands-on.

00:10:57: Ja, ich gehe hin und ich kann an eine Porsche rumschrauben oder das MB-Lite also MB-Lite programmieren oder oder oder oder oder einen ganzen Motor auseinander nehmen.

00:11:07: Und das ist etwas, was also der Name ist natürlich auch noch sexy.

00:11:11: Ja.

00:11:12: Und der ist auch allen Kindern und Jugendlichen im Begriff.

00:11:15: Aber zeitgleich ist das natürlich dieses, ich kann es selber machen und ich bin wirksam.

00:11:19: Ja, also ich bin selbst wirksam.

00:11:21: Das Gleiche haben wir jetzt ganz frisch mit der Siemens Lernwerkstatt.

00:11:25: Und hier kommen wir ganz nah zu dem Thema erneuerbare Energien und also nachhaltige, nachhaltige Entwicklung.

00:11:32: Weil wir können hier zum Beispiel mit Simulationen und tatsächlich begehbaren Energiehäusern können wir die Schüler dazu animieren.

00:11:41: Sie lernen dabei ganz komischerweise parallel was über Elektrizität oder für sie.

00:11:47: Sie merken es nur nicht.

00:11:49: Ja, wir können mit ihnen gemeinsam in dieser Lernwerkstatt, sie animieren die, also Netzsimulation zu machen, wo sie auf einmal merken, okay, wenn ich jetzt alles in dieses eine Kraftwerk hier rein gebe, dann ist auf einmal in dem Konsum das Licht aus, also in dem Supermarkt oder so, ja.

00:12:08: Also das ist ziemlich spannend und auch hier geht es um Wirksamkeit und praktisches Selbertun.

00:12:14: Und damit bei uns die Schüler da alle eine Chance zu haben, teilen wir die Klassen.

00:12:20: Also sie machen tatsächlich nicht zu ein dreißig Schüler, sperren wir hier in eine Werkstatt, sondern wir teilen die Klassen, sodass es immer fünfzehn sind, maximal in allen Angeboten, die selbst etwas tun können.

00:12:32: Wichtig ist, ich kann es anfassen.

00:12:34: Ja, selbst erleben, ne?

00:12:36: Also bei Siemens habe ich auch gerade daran gedacht, dass es ist ja auch für solche Unternehmen total spannend, weil ja, das sind ja vielleicht die zukünftigen Arbeitnehmer, die dann auch bei Siemens vielleicht mal arbeiten.

00:12:47: Klar.

00:12:48: Und ja, wie kam es denn zu der Kooperation?

00:12:51: Also bist du da auf die zugegangen oder ist Siemens auf dich zugegangen?

00:12:55: Das würde mich mal kurz interessieren.

00:12:57: Also, ich kann ja tatsächlich persönlich gar nicht so viel sagen dazu, weil ich... Weißt das, dass diese Kooperationen hier mit Porsche oder auch mit Siemens schon wirklich sehr lange bestehen?

00:13:07: Ach so, okay.

00:13:09: Genau.

00:13:11: Es ist für die natürlich... Wir arbeiten zum Beispiel auch hier mit der großen Versorgergruppe, der L-Gruppe, also der Leipzigergruppe für Wasserstromen und also Gas und so weiter zusammen.

00:13:23: Und für all diese großen Player ist das natürlich... Wunderbar, wenn Sie hier den Zugriff in Anführungsstrichen auf unsere Jugendlichen haben.

00:13:33: Hier kann Berufsorientierung hautnah passieren.

00:13:36: Und hier können Sie tatsächlich für Auszubildende werben.

00:13:41: Und das ist für die großen Firmen, die mit uns kooperieren, natürlich eine ganz große Zugkraft.

00:13:47: Weil in der Form, wir haben hier im Schnitt hundert Schüler, die jede Woche durch die Garage durch unsere Unterrichtsangebote gehen.

00:13:55: Ja, ist das natürlich ganz großartig für die Firmen, dass sie so viele erreichen, so viele unterschiedliche Jugendliche erreichen und das ist also der Hauptgrund für diese Kooperation.

00:14:08: Fließt denn das, was ihr da alles macht und er arbeitet auch irgendwie in so schulische Curricula, also in Unterrichtspläne mit ein?

00:14:16: Also ich meine, ihr habt ja mehr oder weniger schon Ihr seid ja ein Teil, der da eine große Lücke schließt, was technische Bildung an unseren Schulen hier in Deutschland angeht.

00:14:25: Die ist ja wirklich nicht so besonders ausgebildet, nennen was mal so.

00:14:30: Es gibt kein eigenes technisches Schulungsfach, wird wahrscheinlich auch erst mal gar keins geben, weil der Unterricht eh schon so vollgepackt ist.

00:14:38: Aber gibt es einen Austausch zwischen VDI-Garage und den Schulen hier in eurer Region und in Leipzig?

00:14:44: Also wir sind im Regenaustausch mit dem Kultusministerium tatsächlich mit Mitarbeiterinnen aus dem Kultusministerium Sachsen.

00:14:54: Wir arbeiten eng mit dem Landesamt für Schule und Bildung zusammen.

00:14:58: Wir sind bei Lehrerkonferenzen, Netzwerktreffen, bei Minntagung, regional, aber auch bundesweit dabei.

00:15:05: Also beim Nationalen Minnforum waren wir auch wieder jetzt dieses Jahr.

00:15:09: Also wir präsentieren dabei unsere Arbeit und diskutieren gemeinsam mit den Lehrern die aktuellen Entwicklungen.

00:15:16: Es ist aber natürlich so, dass wir immer wieder auf die gleichen, ja, aber das geht nicht, stoßen, ja.

00:15:25: Also wir haben nicht die Ausstattung, wir haben nicht das Know-how, also das Thema, das habt ihr vorhin auch gefragt, also das Thema künstliche Intelligenz als ein Beispiel ist noch lange nicht in Curricula der Schulen eingeflossen.

00:15:39: Einfach aufgrund der Tatsache, dass uns allen an der Stelle noch Know-how fehlt.

00:15:44: Und wir haben hier also... ganz tolle Dozenten, die sich dann da reinknien und die sagen, ich biete das gerne als Unterrichtseinheit für die Schülern, aber auch inzwischen für die Lehrer, damit die Lehrer verstehen, warum schreiben meine Schüler eigentlich auf einmal alle einzeln, weil sie mit dem Handy, unter dem Schreibtisch, unter dem Schultisch mit Chachibiji kommunizieren, anstatt selbst zu denken.

00:16:06: Und das sind also plakativ.

00:16:10: Also das sind tatsächlich die Themen, die wir auch diskutieren und die wir gemeinsam mit den Lehrkräften diskutieren.

00:16:16: Und wir haben mit dem TÜV Süd zusammen, die haben ein Projekt von uns finanziert, was jetzt auch Gott sei Dank noch bis siebenundzwanzig läuft.

00:16:26: Wir machen jedes Jahr jetzt Lehrerfortbildung zu eben genau diesen Themen.

00:16:32: Robotik, Programmierung, künstliche Intelligenz zum Thema, D-D-Druck und vor allem, und das ist mir persönlich immer das wichtigste, fächerübergreifendem Lernen auch im Technikunterricht.

00:16:44: Was hat Mathe eigentlich mit Musik zu tun?

00:16:48: Wie kann ich Kunst und Informatik verbinden?

00:16:51: Also, das kollaborative Lernen fachübergreifend für den Schüler zu ermöglichen, dass der auch der eher musisch begabte Schülertyp, trotzdem in Zugang zu Technik und Naturwissenschaften findet.

00:17:06: Ja, und das fehlt unseren Schulen und das ist für mich etwas ganz Wichtiges.

00:17:11: Das

00:17:11: ist gut, weil wir haben ja selber schon gelernt bei Podcastsgesprächen, dass diese Interdisziplinarität gerade so im wissenschaftlichen Bereich eine Riesenrolle spielt und dass da plötzlich Menschen mit am Tisch sitzen, die die vor zwanzig Jahren da noch nicht gesessen

00:17:26: haben.

00:17:26: Ja, absolut.

00:17:28: Ja, Fgedar, wie bist du denn persönlich eigentlich dazu gekommen, diesen Job zu machen?

00:17:32: Was treibt dich da an und aus welchem Bereich kommst du eigentlich ursprünglich?

00:17:36: Also ich bin ja kein Ingenieur.

00:17:39: Wir auch nicht.

00:17:40: Wir auch,

00:17:40: das sind wir unter

00:17:41: uns.

00:17:41: Super.

00:17:44: Also ich habe Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften studiert und bin dank des Familienunternehmens, was meine Mutter vor über thirty-fünf Jahren in Berlin gegründet hat, Schon gleich nach dem Abitur, also auch arbeitstechnisch ins kalte Wasser gesprungen und habe mich von immer parallel, also zu meinem normalen Studium, hauptsächlich eigentlich immer mit dem Thema Bildung und Pädagogik beschäftigt.

00:18:11: Also wie können wir das Bildungssystem verändern?

00:18:15: Wie können wir eine gute Bildung für die Kinder machen, dass wir das Kind zum verantwortungsvollen Menschen von morgen erziehen können?

00:18:23: Ja, also was ist die Hauptaufgabe von Bildung?

00:18:26: Und wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass auch Schule, das System Schule vom Kind aus denkt und nicht mehr nur noch von Lehrplänen aus?

00:18:35: Grüße gehen raus an meine Mutter.

00:18:38: Das ist auch erledigt.

00:18:40: Genau.

00:18:41: Das ist, für mich ist das tatsächlich... Für mich ist das tatsächlich ein Jahr nach wie vor und da bin ich so gewachsen in meiner Arbeit auch ein Herzensthema.

00:18:55: Und da bin ich auch bereit, das immer zu diskutieren.

00:18:58: Zuletzt habe ich das diskutiert auf dem DIT.

00:19:01: Also bei euch in Düsseldorf gemeinsam auf der Podiumsdiskussion und wo die Handreichung, Impulse zur Bildung und Qualifikation ja vorgestellt wurde.

00:19:16: Da bin ich ja auch ein Teil dieser Arbeitsgruppe gewesen und ich finde solche, solche Publikationen sind total wichtig.

00:19:23: Und eigentlich müsste die Arbeit von diesem Gremium und diese Publikation noch viel stärker in die Öffentlichkeit gerückt werden, weil wir so sehr gute Handlungsempfehlungen dort formuliert haben.

00:19:33: Ja.

00:19:34: Weißt du nur noch ein paar schöne Beispiele, welche Momente deiner Arbeit dir das Gefühl geben soll?

00:19:38: Genau deswegen bin ich hier an der richtigen Stelle und genau deshalb mache ich das.

00:19:42: Ja, aber das ist ganz schwierig.

00:19:46: Also für mich ist das, für mich gibt es ein Beispiel hier.

00:19:49: Wir haben eine Tüftlerwerkstatt.

00:19:51: Diese Tüftlerwerkstatt wird durchgeführt von Studenten der hiesigen Hochschule für Technik und Wirtschaft.

00:19:58: Das sind junge Leute Anfang zwanzig, die selber gerade Automatisierung oder Maschinenbau studieren, zum Beispiel.

00:20:06: Und die machen ein Tüftler groß mit Kindern von zehn bis zwölf Jahren.

00:20:09: Und die gucken gemeinsam, zum Beispiel in kaputte Geräte rein oder also und löten dann da wieder irgendwas, dass die Kaffeemaschine wieder funktioniert oder jetzt sind sie dabei zu funken.

00:20:22: Sie haben die Kinder gesagt, wir wollen mal Funken lernen.

00:20:25: Und wenn ich da mal Mäuschen spiele, nachmittags an diesem Kurs und da vorbei gehe und sehe... wie dieser mit einer totalen Verbissenheit.

00:20:35: Also sich da rein basteln und da Spaß dabei haben und auch da wieder ganz nebenbei Grundlagen von Physik, Elektrotechnik oder Mathe lernen.

00:20:47: Das ist toll.

00:20:48: Und da denke ich dann so, wow, genau dafür mache ich das hier.

00:20:51: Weil das ist wirklich, das macht Spaß zu sehen.

00:20:54: Wie

00:20:54: stehst du eigentlich zu unserem Folgentitel ohne Menschbildung, keine Zukunft?

00:20:58: Das haben wir ja schon was provokanter formuliert.

00:21:01: Und wie findest du diese Aussage?

00:21:04: Kannst du damit gehen oder wird du das ein bisschen differenzierter betrachten?

00:21:10: Ohne Bildung keine Zukunft.

00:21:17: Ohne Mindbildung ganz genauso.

00:21:19: Also wenn das Bildungssystem oder das Schulsystem in Deutschland diese Bildungsarbeit leisten würde, die ich beschrieben habe, gerade in Ansätzen nur, wie diesem kollaborativen Lernen oder dem kompetenzorientierten Lernen, also von dem individuellen Kind aus, dann glaube ich, bräuchte es solche Orte wie die Garage vielleicht gar nicht.

00:21:41: Das kann ich mal so ganz provokativ behaupten.

00:21:44: Aber andererseits sind solche Bildungsinstitutionen die außerhalb vom System Schule Denken und Bildung neu denken und konzipieren ja auch wichtig, weil wir Impulsgeber sein können und wesentlich flexibler in unserem Handeln, also handeln.

00:22:01: Aber Mintbildung an sich ist natürlich Motor für Wissenschaft und also neue Konstruktionen, neue Ideen und die Weiterentwicklung auch von Wirtschaft und Gesellschaft.

00:22:16: Und das ist ja der Motor.

00:22:19: Und der muss ja am Laufen und geschmiert bleiben.

00:22:23: Und deswegen sehe ich das selbst.

00:22:25: Das hätte ich mit mit achtzehnt in meinem eigenen Abitur so Jahrgang niemals gesagt.

00:22:34: Aber ich sehe das tatsächlich heute und vor allen Dingen auch in den letzten zwei Jahren.

00:22:38: Und da hat mir diese Arbeit hier ganz viel gegeben, weil ich sehr viel dazu gelernt habe, weil auch als Erwachsener lernt man lebenslang.

00:22:46: ist das tatsächlich ein sehr, sehr wichtiger Aspekt.

00:22:49: Und deswegen finde ich es so wichtig, eben andere und neue Zugänge für alle zu schaffen, dass gerade die Mint-Themen, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik für alle zugänglich und einfach zu verstehen sind.

00:23:03: Machen wir mal einen kleinen Sprung.

00:23:04: Ihr seid ja dem VDI angeschlossen, aber wirtschaftlich steht er ja auf eigenen Beinen.

00:23:09: Also ihr kümmert euch... um genügend Geld, was ihr braucht, aber welche Berührungspunkte mit dem VDI würdest du denn herausheben?

00:23:16: Gibt es da so ein paar Beispiele von Zusammenarbeit oder wie auch immer von Partnern, die vielleicht auch benötigt, um eure Arbeit noch besser zu machen?

00:23:26: Also wir arbeiten hier regional natürlich ganz eng mit dem Landesverband Sachsen zusammen und auch mit Leipzig.

00:23:32: Und mit dem Landesverband Sachsen zum Beispiel haben wir in langer Vorarbeit gemeinsam ein tolles Projekt realisieren können.

00:23:40: die Pro-Technikale, die ist kopiert aus Hamburg.

00:23:46: Da gibt es die Pro-Technikale Hamburg.

00:23:48: Hier haben wir gemeinsam mit den Gründern aus Hamburg, haben wir das hier nach Sachsen gebracht und sind da auch mit dem Landesverband Sachsen zusammen in dem Beirat, wo wir gemeinsam dieses Projekt begleiten.

00:23:59: Das Projekt bezieht sich auf eine Berufs- und Minteorientierung von Mädchen, von jungen Frauen im letzten Schuljahr, also ob nun zehnte Klasse oder zwölf, dreizehn, die hier also eine Form von Mentoring und in einem Safe Space quasi auch ein Coaching und eine Berufsorientierung erfahren.

00:24:19: Die gehen hier bei uns in die Firmen, die kriegen ganz tolle, ja, ich nenne mir dann sowas Kaminabende, wo gemeinsam also über die Arbeit in diesen Bereichen vorgestellt wird und geredet wird.

00:24:30: Das ist zum Beispiel ein ganz tolles Projekt.

00:24:32: Da möchte ich auch diese Arbeit zusammen mit dem Landesverband hervorheben.

00:24:37: Oder auch hier in Leipzig stehen wir im engen Austausch zu aktuellen Projekten und Entwicklungen mit dem Vorstand vom Bezirksverein.

00:24:45: Die VdInnis, die kommen ganz, ganz regelmäßig zu tollen Veranstaltungen und Workshops bei uns zu uns in die Garage.

00:24:53: Die feiern hier auch immer ihre Jahresweihnachtsfeier.

00:24:55: Ach

00:24:56: süß, ja schön.

00:24:56: Ja, das ist sehr niedlich.

00:24:58: Ja, und jetzt bin ich dabei und helfe dem Bezirksverein Leipzig hier dabei, die Zukunftspiloten wieder auf die Beine zu kriegen, weil das ist ja genau die schwierige Zielgruppe, die dann meistens immer verschwindet, so ab vierzehn.

00:25:12: Und wir folgen jetzt hier, ich stelle die Garage zur Verfügung, das ist hier einmal im Monat hier ein, also auch so ein Bastler-Treff, so ein... So ein Stammtisch für die Jugendlichen, die installieren können, die nennen das Tinker Lab, das finde ich toll.

00:25:25: Und das passt super zusammen und da können wir uns gegenseitig unterstützen.

00:25:30: Das sind für uns die Berührungspunkte.

00:25:32: Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,

00:25:33: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,

00:25:44: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja uns selbst zu überprüfen, unsere Arbeit zu überprüfen und immer zu schauen, was gibt es für aktuelle Entwicklungen und also in der Bildung als auch natürlich in der Technik und in der Wirtschaft und wo können wir anknüpfen und was können wir übersetzen für die Kinder und Jugendlichen bei uns.

00:26:10: Für uns ist es wichtig da auch immer flexibel zu bleiben und unsere Angebote immer wieder neu zu denken und neu zu konzipieren, weil ansonsten wären wir kein modernes Technologiezentrum.

00:26:23: Für uns ist es aber natürlich immer eine Frage der Finanzierung.

00:26:28: Ihr habt das vorhin schon angesprochen.

00:26:30: Wir finanzieren uns zu fast achtzig Prozent aus Projekten, Kooperationen wie mit Porsche, aus Spenden oder anderen Fördergeldern.

00:26:37: Und der Rest ist ein ganz klein verschwindender Teil, sind Beiträge von den Teilnehmern, also von unseren Besuchern.

00:26:47: Wir sind hier weiterhin angewiesen, dass Bildung ein Stellenwert in der Politik und in der Finanzierung und den Haushältern hat.

00:26:56: Ansonsten wird diese Arbeit wie für viele andere Bildungsinstitutionen in diesem Land sehr schwierig.

00:27:04: Und deswegen ist es mein Appell.

00:27:08: Denkt das Thema Bildung und Politik.

00:27:12: zusammen.

00:27:12: Es hat einen hohen Stellenwert und ich wünsche mir hier, dass Bildung als gemeinschaftlich gesellschaftliche Aufgabe verstanden wird.

00:27:21: Und nur dann können noch alle an den gleichen Strang ziehen und dann wird es auch noch solche Institutionen wie die Garage hier ganz lange weiter geben.

00:27:29: Und das wünsche ich mir und ich wünsche mir weitere fünfundzwanzig Jahre.

00:27:33: Ja, dann bleibt einfach noch zu sagen noch mal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und für die tolle Arbeit.

00:27:39: Ich finde das total beeindruckend, was dahinter steckt und sehr, sehr wichtig, das zu machen.

00:27:43: Genau.

00:27:43: Ja, das wünsche ich dir natürlich auch oder wünschen wir dir beide.

00:27:47: Wer noch mehr über die VDI Garage wissen möchte, der kann gerne in unseren Show Notes-Nas gucken.

00:27:53: Da gibt es ein paar interessante Links über die Arbeit der Garage und das, was Frida da mit ihren Mitarbeitenden macht.

00:27:59: Ansonsten, wenn es Fragen gibt, Anmerkungen, bitte schreiben an Podcastadfordie.de oder die Folge direkt kommentieren.

00:28:07: Genau.

00:28:07: Und wenn ihr eine Idee habt für einen Thema, was wir aufgreifen können, dann tut das bitte gerne und schreibt uns unter der Gleisenabresse eine Mail.

00:28:14: Ihr kriegt auf jeden Fall eine Antwort.

00:28:16: Ja,

00:28:17: dann.

00:28:17: Danke schön.

00:28:18: Das war's für heute.

00:28:19: Frieda, vielen Dank für deine Zeit und deine Infos.

00:28:22: Und tschüss, bis zum nächsten Mal.

00:28:24: Ciao.

00:28:24: Tschüss.

Über diesen Podcast

Die Hosts des VDI-Podcasts, Sarah Janczura und Marco Dadomo, erklären Hintergründe zu Techniktrends und geben euch einen Einblick hinter die Technikkulissen: Denn Technik muss nicht schwer sein!
Ob Innovationen in der Energiebranche, der Medizintechnik oder Automobilindustrie, wir stellen euch eine breite Palette an Themen und Gästen vor und geben der Technik-Community eine Stimme.

Wann? Immer donnerstags, alle zwei Wochen.

Weitere Infos gibt es auf www.vdi.de/podcast

von und mit VDI e.V.

Abonnieren

Follow us