Der eingangs von Herrn Kefer angesprochene gesellschaftlichen Kompetenz und sozialen Verantwortung eines Ingenieurs wird niemand ernsthaft widersprechen. Das bleibt aber nichts weiter als ein Lippenbekenntnis, wenn im folgenden der wachsende Widerstand gegen eine völlig aus dem Ruder gelaufenen Verspargelung unseres Landes einfach ignoriert wird, so als wäre es lediglich eine Sache des persönlichen Wohlbefindens. Die gegen jegliche Kritik resistente Verspargelung unseres Landes wird teilweise als Klimaleugnung beiseite gewischt. Über das "not-in-my-backyard" geht die Kritik längst hinaus, vor allem mit wachsendem technischen Hintergrundwissen, auch beeinflusst durch viele Ingenieure in Bürgerinitiativen. Der steigenden Gefahr einer Importabhängigkeit will man doch mit dem untauglichen Mittel des verstärkten Windkraft-Ausbaus begegnen. Das kann nicht funktionieren, wenn doch klar ist, dass jedes Windrad eine Backup-Technologie aus Konventionellen Kraftwerken provoziert. Sehr bedenklich ist auch die Forderung nach Fertigstellung der Stromtrassen, weil durch sie nur die Volatilität der Erneuerbaren vom Norden in den Süden noch effektiver verteilt wird, aber keineswegs aufgehoben wird. Sie bleibt als Hauptnachteil des EE-Ausbaus bestehen. Die Forderung nach deutlich mehr Ausbau der Windkraft kann all diese Probleme keinesfalls lösen, eher nur noch verstärken. Solange nicht endlich anerkannt und entsprechend berücksichtigt wird, dass wir in Deutschland alleine an einer völlig unbedeutenden kleinen 2-% - Stellschraube (maximal) der globalen CO2-Emission drehen können, bleiben die Aussagen Kefers wirklich nur leere Worthülsen, über die sich lediglich die beratungsresistenten Protagonisten der Energiewende freuen können. Den vielen Bürgerinitiativen vor Ort ist das Kefer-Interview keine Hilfe in ihrer Bedrängnis und die Kompetenz des Ingenieurs zerplatzt wie eine Seifenblase!