Technik aufs Ohr - Der Podcast für Ingenieur*innen und Technikfans

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00:00:00: Technik aufs

00:00:01: Ohr.

00:00:03: Der VDI-Technik-Podcast mit Sarah und Marco.

00:00:18: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge.

00:00:20: Technik aufs Ohr.

00:00:21: Dieses Mal geht es um ein echtes Luxusgut.

00:00:24: Das Besondere ist, dass wir es alle ganz einfach bekommen können.

00:00:28: Und wenn wir es verwenden, können wir dabei richtig Geld sparen.

00:00:31: Es ist bereits Teil unseres Alltages und wir sprechen von Wastia von Leitungswasser.

00:00:35: Das hier in Deutschland sogar Trinkwasserqualität hat.

00:00:38: Aber zu selten, als solches genutzt wird.

00:00:41: Unser Gast heute möchte das ändern.

00:00:43: Wir sprechen in dieser Sonderfolge zum Tag der Trinkwasserhygiene mit Dominik Lanzel vom Verein TIP TAP, der mit vielen weiteren Menschen Leitungswasser zum Hauptgetränk in der Gesellschaft machen möchte.

00:00:56: Und wie sie das angehen möchten, wird uns Dominik in dieser Folge erklären.

00:00:59: Herzlich willkommen.

00:01:00: schön, dass du da bist, Dominik.

00:01:02: Hallo, danke schön.

00:01:03: Danke auch für die Einladung natürlich.

00:01:05: Bin heute sehr gern da.

00:01:06: Da ist ja ein spannendes Thema.

00:01:07: Dann legen wir mal gleich los.

00:01:09: Ja Dominic, wann hast du denn zuletzt selbst eine Flasche Wasser gekauft?

00:01:13: Würde ich gern sagen, dass ich das nie mache, aber tatsächlich muss ich gestehen im letzten Spanienurlaub jetzt im Sommer, weil da auch die Trinkwasserqualität jetzt auf dem Land vielleicht nicht immer so gut gegeben ist wie bei uns in Deutschland und auch nicht immer tatsächlich auch der Anschluss ans Leitungsnetz gegeben ist.

00:01:27: Also sprich da ist ein bisschen eine andere Situation.

00:01:30: In Deutschland ist es natürlich überhaupt nicht nötig sich Wasser in Flaschen zu kaufen.

00:01:34: Da ist es in den meisten Fällen auch einfach nur Gewohnheitssache von den Leuten, die das machen.

00:01:40: Sobald man wieder um Leitungswasser gewohnt ist, kommt einem dann irgendwie Flaschenwasser nur noch komisch vor.

00:01:45: Es ist nämlich so, dass im Jahr sieben, fünf Milliarden Einwegplastikflaschen produziert werden in Deutschland.

00:01:52: Und zwar nur fürs Flaschenwasser.

00:01:53: Und da ist jetzt auch das Meer weg und Glas noch gar nicht mitgerechnet.

00:01:56: Also sprich, da kommen einiges zusammen.

00:01:57: Alle fünf Sekunden wird es die Höhe des Berliner Fernsehturms.

00:02:00: Ja, da ist es so, dass dann auch nicht nur die Verpackung, sondern auch der Transport, der auch Probleme mit sich bringt, muss man sagen.

00:02:07: Eine Studie von GUZ aus den Jahr-Zwanzig hat da zum Beispiel herausgefunden, dass der durchschnittliche Ausstoß von CO-Zwei-Equivalenten pro Liter Flaschenwasser um fünfhundert-achtzigmal höher ist als beim Leitungswasser.

00:02:19: Also sprich, da sind wir so bei knapp über zweihundert Gramm pro Liter, also sprich vergleichbar mit Mittelklassewagen schon besser motorisiert pro Kilometer.

00:02:28: Kann das einfach sein?

00:02:30: beeindruckende Zahlen.

00:02:32: Aber ihr tut ja schon einiges in eurer Vereinigung.

00:02:36: Erzähl doch mal von eurer Tätigkeit.

00:02:37: Wie versucht ihr einen Bewusstsein für Leitungswasser zu schaffen?

00:02:41: Und was könnt ihr vielleicht auch intra- strukturell schon realisieren?

00:02:45: Wir versuchen natürlich Leitungswasser zum Standard getränkt zu machen.

00:02:49: Ich, wie genau so natürlich die Kolleginnen und Kollegen aus dem Team, habe natürlich immer die eigene treue Trinkflasche mit dabei.

00:02:55: die man dann eben sich daheim schon mal auffüllt und dann unterwegs eben schaut, hier ist dann leider die Situation noch nicht ganz so gut wie in vielen europäischen Nachbarländern, dass man sich die mitgebrachte Flasche wieder auffüllen kann.

00:03:07: Und deswegen gehen wir eigentlich mit zwei Möglichkeiten dagegen vor oder sorgen dafür, dass es bessere Möglichkeiten gibt, sich was aufzufüllen.

00:03:16: Ein Tipptab betreut nämlich seit Jahr zwanzig, dreiundzwanzig jetzt das bundesweite Netzwerk an Refle-Stationen.

00:03:22: Das sind über acht Tausend Stationen bundesweit.

00:03:24: aktuell können sein Geschäfte, Einrichtungen, wie zum Beispiel Bäckereien, Apotheken, Büchereien, aber auch Schuhgeschäft, alles Mögliche andere mit dabei.

00:03:34: Die Öffnungszeiten haben und einen sauberen Wasserhahn.

00:03:37: Die sind dann mit einem blauen Sticker markiert.

00:03:39: Hier gibt es kostenlos Trinkwasser.

00:03:41: Und die Leute, die eben noch mit der Flasche unterwegs sind, wissen, Hier kann man sich das kostenlos auffüllen oder auffüllen lassen, je nachdem, wie es geht.

00:03:48: Findet man dann auch, auf der Online-Karte, auf der Karte von morgen, sodass auch Ortsfremde sich dann eben schauen können, wo ist die nächste Station?

00:03:56: Ja.

00:03:56: Sind denn diese Refill-Stationen jetzt alle neu dazugekommen?

00:03:59: Gab's da schon einige von, wie läuft das?

00:04:01: Also, mir ist aufgefallen, dass in Städten oder auch in kleineren Orten jetzt die Gemeinden dazu übergehen, solche Stationen aufzubauen, wenn es auch nicht viele sind, aber es ist zumindest was passiert.

00:04:12: Genau, es passiert definitiv was.

00:04:13: Und es sind auch in der Zeit jetzt einige mit dazugekommen.

00:04:16: Das merkt man schon.

00:04:17: Aber es gab auch schon ein gesundes Netzwerk an Refreshstationen vorher auch eben schon.

00:04:21: Man merkt natürlich jetzt immer mehr auch das Interesse und die Notwendigkeit in den Kommunen, die sich jetzt also oft jetzt auch eben kommunale Akteure und Akteure sich darum kümmern.

00:04:30: Und nicht nur wie vielleicht vorher auch lokale Gruppen, die das aus ideellen Gründen eben machen, dass die das unterstützen.

00:04:39: Bei dieser Planung von den Trinkwasserbrunnen Habt ihr gesagt, ihr macht das in Zusammenarbeit mit den Kommunen.

00:04:44: Da stelle ich mir natürlich immer vor, dass das wahrscheinlich alles ein bisschen lange dauert.

00:04:48: Kommen die Kommunen denn auf euch zu oder sucht ihr den Kontakt zu denen, um euer Projekt vorzustellen?

00:04:54: Also das ist ganz unterschiedlich.

00:04:56: Genauso Trinkbrunnen sind eben die andere Möglichkeit dafür, Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

00:05:01: Es passiert eigentlich in beide Lichtungen.

00:05:04: Wir haben verschiedene Projekte, z.B.

00:05:06: lief eine große Trinkbronnkampagne, gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium zur Fußball-Europameisterschaft, im Jahr zwanzig vierundzwanzig, wo wir dann gemeinsam einundfünfzig Trinkbronnen in allen Bundesländern verlost haben.

00:05:17: Da gehen wir natürlich dann aktiv auf die Zoo.

00:05:18: Da haben sich auch sehr, sehr viele beworben.

00:05:20: Das hat man gemerkt, dass das Interesse riesig ist.

00:05:22: Da haben wir auch regionale Projekte, z.B.

00:05:24: den Leitungswasserfreundlichen Meinrautweg.

00:05:27: gemeinsam mit der LMU München und im VKU Bayern.

00:05:29: Oder aktuell laufen jetzt die leitungswasserfreundliche Römerlipperute, also sprich, dass das Ganze entlang eines Radwanderwegs dafür gesorgt wird, dass es dort mehr Trinkstationen gibt.

00:05:39: Und in so Projekten gehen wir eben auf die aktuelle Dazu vor Ort, laden die in zum Beispiel unsere Beratungsseminare ein.

00:05:47: und wollen die eben ganz aktiv motivieren, dass wir sie unterstützen können.

00:05:51: Wir haben aber auch offene Online-Seminare immer mal wieder, zu denen sich jeder und jede anmelden kann.

00:05:57: Hier merken wir auch, dass Anfragen bei uns jetzt viel mehr entkommen, weil schon ein großes Interesse zu verzeichnen ist seit der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes, wo im §.

00:06:07: Vier sich verlangt wird von den Kommunen, dass der Bau von Trinkbrunnen geprüft wird, da die Trinkbrunnen als Teil der Wasserversorgung zur Daseinsvorsorge gehören und eben deswegen auch das Bestreben da ist, dass da mehr gebaut werden soll.

00:06:21: Denn daher beschäftigen sich auch mittlerweile viel, viel mehr Ämter mit der Frage und wollen entweder öffentliche Trinkbrunnen bauen oder was dann meistens ja bürokratisch ein bisschen einfacher ist und schneller durchzuführen ist, eben ergänzend auch das Reveal-Netzwerk verurteilt.

00:06:36: Ja,

00:06:37: das heißt, da findet ein reger Austausch zwischen euch und den Kommunen statt, der offensichtlich dann auch immer weiter steigt.

00:06:42: Das kann man so sagen, ja.

00:06:43: Schön

00:06:43: zu hören, ja.

00:06:45: Wo siehst du denn die kommunalen Hürden größer?

00:06:47: Du hattest gerade schon davon gesprochen, dass es die natürlich auch, ich sag mal, Planungszeiträume gibt oder so.

00:06:53: Ist das bei der Erschließung der Infrastruktur oder ist das in der Verwaltung?

00:06:58: Wie sind denn da so die Fortläufe?

00:07:00: Also da würde ich ja ganz entschiedenes Beides eigentlich sagen.

00:07:04: Also es kommt darauf an, bei der Infrastruktur ist es eben so, wenn man sich jetzt nicht frühzeitig damit beschäftigt mit einem Abgleich mit den Netzplänen auch.

00:07:12: Also wo sind die Leitungen?

00:07:14: Dann kann es natürlich schwierig werden, wenn jetzt erstmal in Gremien untersucht wird, okay, hier wollen wir das Ganze einen Trinkbrunnen aufbauen, aber es stellt sich nachher dann im Verlauf des Projekts heraus, oh, da ist eine Leitung gar nicht so in der Nähe, dann ist natürlich die infrastrukturelle Änderung ein bisschen schwieriger.

00:07:30: Auch natürlich die Modellauswahl für die Trinkbrunnen.

00:07:32: dann, also das gibt es einiges zu beachten, zu den Hygienefragen, welche Modellarten, dann auch den Standort dafür.

00:07:40: Je früher mal sowas alles dann sich schon überlegt, dass du einfacher ist, dann ist auch mit der Infrastruktur.

00:07:45: Was infrastruktuell natürlich auch helfen wird, sind Förderprogramme.

00:07:48: Da gibt es in einzelnen Bundesländern schon was, aber noch keine bundesweite große Förderung dafür.

00:07:55: Das andere ist dann die Verwaltung eben.

00:07:57: Da würde sich eben den laufenden Betrieb mit dazu zählen.

00:08:00: Das ist dann meistens was, was in den ersten Überlegungen vielleicht auch noch nicht als die große Position mit eingedacht ist.

00:08:09: Aber hier ist es eben extrem wichtig, vorher schon in die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt zu gehen.

00:08:13: Weil die letzten NSD entscheidende Behörde sind, wie oft geprobt werden muss, welches Modell sich vielleicht vorgestellt wird vom Amt und wie einfach die Mitterwartung und Pflege umzugehen, also mit den Trinkbrunnen.

00:08:27: Die sind auch meldepflichtig dann gegenüber dem Gesundheitsamt.

00:08:29: Also eben hier schon möglichst früh reingehen.

00:08:32: Zur Verwaltung würde ich auch dazusehen, dann eben nicht nur den Trinkbrunnen bauen, sondern nachher auch das Trink kommunizieren.

00:08:38: Also es haben wir schon öfter beobachtet.

00:08:40: Es werden Trinkbrunnen gebaut und nachher wird gemerkt, okay, er wird nicht so viel genutzt wie vielleicht möglich.

00:08:45: Deswegen wirklich auch mit dem Trinkbrunnen rausgehen, wenn einer gebaut wird, es möglich machen, die aufwändbar zu machen.

00:08:53: Wo stehen die Trinkbrunnen?

00:08:54: Und genau, damit man die auch dann entsprechend nutzt.

00:08:57: Schade, wenn sie nur so rumstehen.

00:08:59: Und das macht ihr auf euren Plattformen und die Gemeinden und Kommunen dann hoffentlich auch auf ihren entsprechenden Kommunikationswegen.

00:09:05: Ja,

00:09:06: genau.

00:09:08: Ja, bis das Leitungswasser bei uns zu Hause aus dem Hahn kommt, hat es ja eigentlich einen ziemlich langen Weg hinter sich.

00:09:13: Zumindest meistens.

00:09:14: Da gibt es doch bestimmt viele Faktoren, die die Trinkwasserqualität beeinflussen können.

00:09:19: Wir haben gerade schon das Thema Hygiene angesprochen.

00:09:22: Kannst du uns die wichtigsten nennen, auf die es zu achten gilt?

00:09:24: zu dem Thema?

00:09:26: Genau, also stimmt natürlich.

00:09:29: Das Leitungswasser ist viel unterwegs, eben in den Rohren.

00:09:35: Und genau zu dem Thema erreichen wir uns natürlich auch oft Fragen.

00:09:38: Also man hat dann so im Kopf das Thema Bleileitungen oder alte Rohre, dass meistens da Ängste bestehen.

00:09:44: Man muss aber allgemein schon sagen, dass die Ängste, die tatsächlich gefahren, tatsächlich übersteigen.

00:09:51: Die Reelle des Risiko ist hier eigentlich das Thema Stagnationswasser.

00:09:56: Also Stagnationswasser bedeutet, dass Wasser lange in der Leitung steht.

00:10:00: und dadurch höhere Temperatur in der Leitung eben auch das Problem entwickeln kann, dass das eine Verkeimung entsteht.

00:10:06: Und sich keimen wir dann eben vermehren darin.

00:10:08: Also das ist eigentlich eher eine Sache, um die man sich kümmern sollte, zu schauen, dass der Stagnationswasser vermieden wird.

00:10:15: Viele Leute haben hier auch das Thema legionellen, komischerweise im Kopf, das ist aber eher für die Warmwasserinstallation ein Thema, gar nicht so für Strinkwasser, ist eher so, dass das über Aerosole aufgenommen wird und dann in der Lunge eben Probleme macht.

00:10:27: Also sprich das Wichtige kann man eigentlich hier sagen, dass nach Reisen, nach Ferien, wenn es jetzt um einen Schulbetrieb zum Beispiel auch geht oder Betriebsurlaub in Unternehmen, dass danach dann das Wasser erst mal lange laufen gelassen wird, erst heiß, dann kalt, vielleicht muss man dann gleichzeitig daheim sowieso gerade schon wieder nach dem Urlaub die Pflanzen gießen, dann nutzt man das doch gleich mit.

00:10:49: und sozusagen erst wieder ablaufen lassen.

00:10:51: Da ist aber das Gute, dass wir eigentlich ein körpereignis Prüfgerät am Schluss dann auch mit dabei haben.

00:10:55: Das ist der Finger drunterhalten und wenn es wieder kalt kommt, dann ist es auch wieder aus der Hauptwasserleitung.

00:11:00: Und damit war es in Bewegung und ist dann sicher.

00:11:05: Und

00:11:06: dafür gibt es auch die VDI-Richtlinie der Sechzig, Dreiundzwanzig und natürlich auch nochmal genauer drin steht, wie so die Hygiene in der eigenen Installation eben sicherzustellen ist.

00:11:17: Dieser angesprochene Richtlinie VDI-Sächsig-Drein-Zwanzig behandelt die Hygiene in Trinkwasser-Installationen und dient als Regelwerk, auch als Basis für Schulung und Weiterbildung.

00:11:27: Wir haben schon viele Faktoren von dir kennengelernt, die das Trinkwasser im Guten wie im Schlechten beeinflussen.

00:11:33: Wie entscheidend ist denn geschultes Personal bei Trinkwasser-Installationen?

00:11:36: Das ist auch gesagt, die Gesundheitsämter sind damit im Spiel und müssen prüfen und so weiter.

00:11:41: Was wird da alles getan oder was ist dazu alles notwendig?

00:11:44: Genau.

00:11:44: Also erst mal zu sagen, dass natürlich geschultes Personal überaus wichtig ist, da dieses Personal dann auch eben sicherstellt, dass, ich sag jetzt mal, unbedenkliches Material verwendet wird, das eben freigegeben ist für einen Kontakt mit Trinkwasser, dass auch die allgemeinen anerkannten Gegner Technik eingehalten werden, unsere Sachen wie Rückflussverhinderer zum Beispiel.

00:12:04: Genau.

00:12:04: Und auch für Schulen oder dann für öffentliche Trinkbrunnen ist eben auch das Gesundheitsamt mit drin, wo dann auch die Beprobungen eben... geregelt werden.

00:12:15: Wichtig ist das Ganze aber natürlich auch in privaten Bauprojekten, wo man eben auch nicht selber dran herum werkeln sollte, sondern eben auch die Profis, also anerkannte Installateure, die Installation übernehmen lassen sollte.

00:12:28: Da findet man auch dann Listen bei jeweiligen Wasserversorger, die dafür freigegebenen Installateure.

00:12:37: Genau, das ganze Thema betrifft natürlich auch die öffentlichen Trinkbronnen.

00:12:40: Da muss man bei der Installation auch schon mögliche Verkeimungen sozusagen dagegen vorgesorgt werden, damit man eben nicht nachher Probleme hat und natürlich auch das gleiche Thema Stagnationswasser vermeiden.

00:12:51: Das lässt sich dann über Intervallspülung oder über Dauerläufer dann eben gewährleisten.

00:12:57: Jetzt haben wir ja von dir ja schon gehört, dass das eigentlich sehr praktisch nachhaltig und qualitativ Top-Leitungswasser als Trinkwasser gibt.

00:13:06: Aber vor kurzem gab es auch andere Nachrichten.

00:13:08: Der BO&D hat eine sogenannte PFAS-Belastung im Trinkwasser entdeckt, etwas polemisch gefragt.

00:13:16: Könnt ihr eure Arbeit jetzt einfach sein lassen, weil es sowieso keinen Zweck hat.

00:13:19: Wie kritisch ist denn die Belastung und wie muss man damit zukünftig umgehen?

00:13:24: Also nein, unsere Arbe kommen wir deswegen noch nicht sein lassen.

00:13:27: Ist auch sehr wichtig, dass das natürlich so Sachen untersucht werden.

00:13:30: Noch dazu, dass ab im Jahr zwanzig sechsundzwanzig PFAS auch zu den zu prüfenden Parametern in der Trinkwasserverordnung auch gehören.

00:13:38: Ja, da wird ja oft das eben zitiert, dass in vielen von den Proben eben PFAS gefunden wurden.

00:13:44: Was meistens rausgelassen wird, ist, dass da auch in drei von den fünf geprüften Mineralwässern PFAS gefunden wurde.

00:13:51: Also sprich, das ist jetzt kein... kein Problem, dass nur Trinkwasser betreffen wird, sondern da haben wir auch schon lange den Fehler gemacht, so viele PFAS in die Natur zu entlassen.

00:14:03: Grundsätzlich finde ich es natürlich gut, dass Menschen sich Gedanken darüber machen, was man zu sich nimmt.

00:14:08: Hier beobachte ich seit Jahren, dass tatsächlich die Sorgen beim Leitungswasser oft viel höher sind als bei anderen Konsumverhalten.

00:14:16: Also das steht da auf dem keinem Verhältnis zueinander.

00:14:18: Findest du ein bisschen paradox, man macht sich erst Sorgen beim Leitungswasser, vermeidet's vielleicht sogar im schlimmsten Fall sogar.

00:14:24: Und am selben Tag geht man noch ins Fastfood-Restaurant und nimmt da vielleicht ganz andere Probleme dann auch zu sich.

00:14:30: Ja.

00:14:30: Genau.

00:14:31: Man muss auch sagen, die gefundenen Werte liegen alle noch unterhalb von den Grenzwerten, die jetzt ab im Jahr zwanzig, sechsundzwanzig in der Trinkwasserverordnung gelten.

00:14:38: Ja.

00:14:39: Also ich würde sagen, die falsche Reaktion wäre kein Leitungswasser mehr trinken, die richtige Reaktion eher gegen PFAS vorgehen, die Produkte vermeiden, Politik auch unter Druck setzen, selbst oder über Verbände daneben.

00:14:51: Das, glaube ich, ist zielführender als Panik zu machen beim Trinkwasser an sich.

00:14:57: Ja, kann man denn sagen, das Leitungswasser eigentlich auch nicht... besser oder schlechter ist als das Trinkwasser, was man von Getränke herstellt.

00:15:05: Also das abgezapfte in Flaschen ist.

00:15:08: Die müssen ja irgendwie auch aus den gleichen Quellen schöpfen.

00:15:10: Die haben ja nicht irgendwelche Extrakwellen für sich.

00:15:13: Definitiv, also genau meine Worte.

00:15:15: Man kann eben nicht sagen, dass es besser oder schlechter wäre.

00:15:18: Viele machen es ja an Mineraliengehaltern zum Beispiel fest.

00:15:20: Also genau das Flaschenwasser machte Werbung damit, dass es um mehr Mineralien ginge.

00:15:26: Da lohnt sich natürlich der Vergleich immer einmal hinten auf die Flasche schauen und einmal beim eigenen Wasserversorger auf die Wasserwerte schauen, wie das eben steht, um Kaltzimmer und Magnesium.

00:15:37: Das kann man überhaupt nicht partial sagen, ob es mehr ist oder weniger.

00:15:39: Es gibt ja auch manche Flaschenwasser, die sehr, sehr wenig haben, bewusst auch weniger, die machen halt Entwerbung in diese Richtung.

00:15:45: Also man kann überhaupt nicht sagen, dass das eine besser wird als das andere.

00:15:49: Eher wird sogar Trinkwasser mit mehr Parametern überwacht als das Flaschenwasser.

00:15:53: Das ist natürlich die Sache so, dass im Flaschenwasser auch z.B.

00:15:58: Konzentrationen an Mikroplastik gemessen werden, was dann über den Deckel oft entsteht.

00:16:03: Also sprich, das ist dann wieder der Punkt, den man sich beim Leitungswasser definitiv spart.

00:16:09: So, jetzt haben wir gerade über Probleme gesprochen.

00:16:10: Da fällt mir natürlich auch ein Problem ein, was wir akut auch immer wieder hören, das auch in den Medien immer wieder mal genannt wird im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

00:16:19: Es ist das Thema sinkende Grundwasserspiegel.

00:16:22: Es regnet zu wenig oder es regnet an den falschen Orten zu viel.

00:16:26: Wie sieht es denn da insgesamt aus?

00:16:29: Genau, das ist jetzt genau der Punkt mit den Orten, dass es regional sehr unterschiedlich ist.

00:16:33: Es gibt zum Beispiel die Main-Regionen, die zu den trockensten Gegenden in Deutschland zählt oder auch Brandenburg einfach durch die sandigen Böden nicht sehr wasserreich ist.

00:16:42: Andere Regionen sind in den weiten Teilen wieder gut versorgt.

00:16:45: Deutschland weigesprochen kann man sagen, dass eigentlich in den nächsten hundert Jahren noch davon auszugehen ist, dass ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht.

00:16:53: Frage ist dann vielleicht eher die Verteilung in den kritischen Gebieten.

00:16:57: So was, genau das bekannte Problem, das du ja gerade angesprochen hast, ist eben durch den Klimawandel, es kommt zu wenig Regen.

00:17:05: Wenn es aber dann regnet, dann ist es eher wieder stark regen, ist dann auch wieder zu viel und kann dann auch nicht gehalten werden.

00:17:12: Ja, eben verursacht durch den Klimawandel und finde ich es nochmal mehr Grund, dem Klimawandel entgegenzuwirken und womit?

00:17:18: natürlich einfach als mit der Wahl des Wassers.

00:17:21: Wasser sparen ist dadurch natürlich auch ein Thema, dass so Wassermange dem entgegenwirken kann.

00:17:27: Wassersparen also wird ein wichtigeres Thema, wie er auch zum Beispiel dieses Jahr das deutsche Städtetag auch darauf hingewiesen hat.

00:17:34: Das ist auch richtig, dass Wassersparen wichtig ist.

00:17:36: Aber tatsächlich, wenn man jetzt bedenkt, dass ca.

00:17:39: eine Hundertundzwanzig Liter pro Kopf pro Tag verbraucht werden, sind es bestimmt nicht die zwei Liter Leitungswasser, die man trinken sollte, sondern gibt es einen anderen Baustellen, an dem man sparen sollte, also sprich... Grau-Wasser-Nutzung für Toiletten dann zum Beispiel, damit dafür nicht, dass gute Trinkwasser verwendet wird.

00:17:58: Da befindet man uns leider in Deutschland noch im Mittelalter, muss man fast sagen.

00:18:01: Da bräuchte es wirklich eine bundesweite Strategie oder auch in den Ländern.

00:18:05: Ja.

00:18:07: Jetzt haben wir viel gehört über das, was ihr tut, aber noch aus meiner Sicht ein bisschen wenig, wer ihr überhaupt seid.

00:18:13: Vielleicht magst du ein bisschen erzählen, was ein Tip-Tab alles ist.

00:18:16: Ihr seid ein Verein, habe ich mitbekommen.

00:18:18: Wie finanziert ihr euch?

00:18:20: Was für Leute sind bei euch aktiv?

00:18:22: Was haben die für Berufsbilder?

00:18:23: Sind das Enthusiasten?

00:18:24: Sind das Wissenschaftler oder beides?

00:18:27: Erzähl doch ein bisschen.

00:18:29: Auf jeden Fall auch die wissenschaftliche Richtung mit dabei, aber eigentlich das richtige Wort benutze ich auch schon.

00:18:34: Wir sind leitungswurste-enthusiastinnen und enthusiastinnen, sind der gemeinnützige Verein, sitzen in Berlin mit der Zentrale, aber haben bundesweit aufgestellt an verschiedenen Orten, wie jetzt bei mir zum Beispiel in Bayern, man hat es wahrscheinlich rausgehört, eben auch Mitarbeitende oder, je nachdem, wo dann Projekte auch laufen, in Chemnitz, in Karlsruhe, genau, sind da also relativ bundesweit aufgestellt.

00:18:58: sind größtenteils Projekt finanziert über die verschiedensten Projekte, wo ich vorher auch schon ein paar erwähnt habe.

00:19:03: Sie sind als gemeinnütziger Verein, aber natürlich auch auf Spenden angewiesen.

00:19:08: Wollte ich gerade fragen.

00:19:09: Vereine haben immer zu wenig Geld.

00:19:11: Gibt es Möglichkeiten, euch zu unterstützen?

00:19:14: Wenn ja, wie läuft das?

00:19:16: Genau, also natürlich gibt es grundsätzlich immer die Möglichkeit, uns entweder zu buchen für die vorher genannten Beratungen oder aktuell bei unserer Laufen in Spendenkampagnen, um eben wieder die Eigenmittel fürs nächste Jahr dann einzuwerben, kann man natürlich auch unterstützen.

00:19:31: Genau, also bei uns auf der Webseite findet man einen Spenden-Button.

00:19:34: Da sind wir natürlich sehr dankbar dran.

00:19:36: Okay, ja.

00:19:37: Dominik, wir kommen schon fast zum Ende und zum Ende unserer Podcast gucken wir immer ein bisschen in die Glaskugel und wollen von unseren Gesprächspartnern und Partnerinnen wissen, wie sie die Zukunft im Zusammenhang mit ihrem Thema sehen.

00:19:49: Was glaubst du, wann die eigene Trinkwasserquelle zu Hause auch überwiegend in der Bevölkerung genutzt wird?

00:19:56: Also wann ist Schluss mit Wasser kaufen beim Getränkehändler, sondern nur noch Zapfen zu Hause?

00:20:02: Das wäre super, wenn es irgendwann so ist.

00:20:04: Ich würde sagen, das ist dann soweit, wenn ... der Bewusstseinswandel dazu eingetreten ist.

00:20:09: Also man sieht aber auch, dass das Ganze schon unterwegs ist.

00:20:11: Leitungswasser liegt definitiv im Trend.

00:20:13: Schulen bekommen Wasserspender, Unternehmen, Altenpflege, öffentliche Verwaltung, die alle steigen um.

00:20:19: Es gibt immer mehr Trinkbrunnen, immer mehr Refill-Stationen entstehen, die Trinkflaschen zum Beispiel sind nicht nur mehr Gebrauchsgegenstand, sondern für viele auch ein bisschen ein Zeichen von Lifestyle.

00:20:32: Immer mehr Wasserversorger werden auch viel aktiver in der Kommunikation für ihr tolles Produkt.

00:20:36: Also wenn das dann alles zusammen wirkt, dann schaffen wir irgendwann die Wasserwände.

00:20:40: Wann wird das dann soweit sein?

00:20:42: Naja, in den letzten fünfzig Jahren hat sich der Flaschenwasser-Konsum mehr als verzehnfacht.

00:20:48: Ich hoffe, dass es in die andere Richtung bei Weitem nicht so lange dauert.

00:20:50: Ja,

00:20:51: das ist doch mal eine Perspektive.

00:20:53: Ja, Dominik, ganz herzlichen Dank für die Einblicke zu diesem wichtigen Thema Trinkwasser.

00:20:57: Eine Ressource, die wir schonen müssen, aber die wir auch gut behandeln müssen.

00:21:02: Und ich wünsche Tipptap viel Erfolg mit bei dieser Arbeit.

00:21:06: Das ist ein wichtiges Thema.

00:21:07: Und wenn ihr noch mehr dazu wissen wollt oder auch wissen wollt, wie ihr den Verein unterstützen könnt, dann schaut in unsere Show Notes.

00:21:14: Da stehen ein paar interessante Links drin und auch Einiges über den Dominik und das, was er und seine Truppe alles so macht.

00:21:22: Und wenn ihr eine gute Idee habt für ein Podcast-Thema, dann schreibt uns gerne unter podcastadv.de.

00:21:28: Wir schauen uns das an, antworten euch und wenn es ein gutes Thema ist, dann nehmen wir das gerne auf.

00:21:33: Für heute sage ich vielen Dank auch an Dominik.

00:21:35: nochmal und tschüss bis zum nächsten Mal.

00:21:37: Ich sage auch Danke, ciao.

Über diesen Podcast

Die Hosts des VDI-Podcasts, Sarah Janczura und Marco Dadomo, erklären Hintergründe zu Techniktrends und geben euch einen Einblick hinter die Technikkulissen: Denn Technik muss nicht schwer sein!
Ob Innovationen in der Energiebranche, der Medizintechnik oder Automobilindustrie, wir stellen euch eine breite Palette an Themen und Gästen vor und geben der Technik-Community eine Stimme.

Wann? Immer donnerstags, alle zwei Wochen.

Weitere Infos gibt es auf www.vdi.de/podcast

von und mit VDI e.V.

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