00:00:00: Die Folge wird präsentiert von Maxon.
00:00:03: Sie werden überall dort eingesetzt, wo Ingenieure keine Kompromisse eingehen wollen.
00:00:07: Die hochpräzisen Elektroantriebe von Maxon.
00:00:10: Seit über sechzig Jahren entwickelt der Schweizer Antriebsspezialist, DC und EC Motoren.
00:00:16: Diese Motoren treiben sogar die NASA Rover auf dem Mars an.
00:00:19: Mehr Infos unter www.maxongroup.de.
00:00:24: Technik aufs Ohr Der VDI Technik Podcast mit Sarah und Marco.
00:00:43: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Technik aufs Ohr.
00:00:46: Ja, heute geht es bei uns um die Digitalisierung der Baubranche.
00:00:50: Eine Branche, der mal nachsagt, dass ja Veränderungen etwas langsamer vorankommen, auch was die Sache in der Digitalisierung angeht.
00:00:58: Warum das so ist und wie man das auch ändern kann, das besprechen wir heute in unserer Folge, lieber Marco.
00:01:03: Genau.
00:01:04: Ja, und ein zentreller Begriff ist dabei eben BIM, Building Information Modeling.
00:01:09: Das klingt technisch, meint aber was Grundlegendes.
00:01:11: Eine neue Art, wie wir im Bauwesen arbeiten.
00:01:14: Nicht mehr mit Zetteln, Plänen und Tabellen, sondern modellbasiert, digital und abgestimmt.
00:01:19: Was genau dahinter steckt, das erklären uns heute zwei Experten, nämlich Frau Annika Mainz-Becker, Professorin für Digitales Planen, Bauen und Betreiben an der Uni Wuppertal und Vorsitzende des Fachausschusses BIM beim VDI, der die VDI-Richtlinie zwefünft-fünf-zoo entwickelt.
00:01:37: Und der zweite Experte ist Cornelius Breidel, Professor für Bauinformatik an der Hochschule München.
00:01:43: Beide sind ausgewiesene BIM-Expertinnen und maßgeblich an der Entwicklung der VDI-Richtlinie two-five-five-two beteiligt.
00:01:51: Sie setzt den Rahmen für BIM in Deutschland und gibt Orientierung für Aus- und Weiterbildung.
00:01:56: Beide sind außerdem Mitglieder im Vorstand von Building Smart Deutschland.
00:02:01: Cornelius Breidel ist Vorstandsvorsitzender und Annika Mainz-Becker ist eine der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden.
00:02:07: Ja und jetzt würde ich sagen gehen wir mal.
00:02:09: Ja weil es viel vorgestellt und können mal reingehen in unser Thema und die Fragestellung erst mal herzlich willkommen.
00:02:15: Ja was sind dann eigentlich die Gründe warum sich die Baubranche so schwer mit der Digitalisierung tot?
00:02:22: Also vielleicht starte ich einfach mal.
00:02:24: Also ich finde, man kann das gar nicht so pauschal sagen, dass die Bauwirtschaft sich so schwer tut mit der Digitalisierung.
00:02:30: Man muss ein bisschen unterscheiden.
00:02:31: Auf der einen Seite haben wir, glaube ich, dass viele Unternehmen, Planungsbüros, aber auch das Handwerk oder Bauunternehmen durchaus schon sehr prozessorientiert und auch digital arbeiten, wenn wir aber über das Thema BIM sprechen, Building Information Modeling, bei dem wir dann über Unternehmensgrenzen auch einfach Daten austauschen wollen zu einem bestimmten Zweck, da wird es halt schwierig.
00:02:58: Und die Gründe dafür sind einfach wahrscheinlich noch ein bisschen unterschiedliches Verständnis, was BIM eigentlich bedeutet, das Thema der Informationsanforderung, wer muss eigentlich wem, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt liefern und das Thema Datenaustausch.
00:03:13: offene Datenstandards über Grenzen hinweg.
00:03:17: Und das ist das eine.
00:03:18: Und auf der anderen Seite natürlich haben wir auch einfach einen Change, einen Wandel.
00:03:24: Alle Menschen.
00:03:25: Müssen oder sollten wollen mit der mit der Methode BIM arbeiten und dafür muss man auch das Mindset öffnen.
00:03:34: also so sprüche wie zum Beispiel das haben wir immer schon so gemacht und wir wollen keine neuen Tools einsetzen ist halt immer schwierig.
00:03:41: man muss schon den Mut auch haben und Vertrauen haben sich mit dieser neuen Methode einfach zu beschäftigen.
00:03:47: Und auf der anderen Seite brauchen aber auch die Organisationsstrukturen klare Verantwortlichkeiten und klare Strukturen, klare Vorgaben, dass die Vorgesetzten das auch mittragen, dass man neue Tools lernen muss, ja und so weiter und so fort.
00:04:03: Und ich glaube, da sind halt noch die Herausforderungen, dass wir es einfach schaffen, die Menschen mitzunehmen, Standards zu definieren, Schnittstellen umzusetzen und zu definieren, damit wir Unternehmensübergreifend die Digitalisierung.
00:04:17: Streckstrich digitale Transformationen eigentlich durchführen können.
00:04:21: Ja, aber um Röhren und Hörer mal ein bisschen abzuholen, die mit dem Bauwesen keine oder kaum Berührungspunkte haben.
00:04:28: Was genau ist das Prinzip und der Zweck von Building Information Modeling, Herr Preidel, vielleicht?
00:04:33: Ja, gerne.
00:04:35: Prinzip und Zweck ist mehr oder weniger eigentlich das, was auch in der Fertigungsindustrie eigentlich schon vor Jahrzehnten passiert.
00:04:40: Das Bauwesen trabt jetzt halt so ein bisschen hinterher.
00:04:43: Im Grunde ist das aber sehr, sehr ähnlich, auch wenn es ist nicht eins und eins.
00:04:47: quasi umsetzen lässt.
00:04:48: Es geht darum, dass man ein Produktdatenmodell erstellt.
00:04:51: Das hört sich jetzt sehr, sehr technisch an und im Grunde ist das eigentlich vor allem die Arbeitsmethodik, die hier hintersteht und so war, dass wir die Dinger halt eben nicht mehr indirekt darstellen, sondern direkt so, wie sie halt eben sind, plus digital.
00:05:01: Klingt jetzt erstmal komisch, aber kennt man vielleicht, dass man im Bauwesen ja sehr viel auf traditioneller Art und Weise mit Ansichten und Grundrissen und so weiter arbeitet.
00:05:09: Es ist aber nie eine direkte Darstellung von den Dingen, so wie sie eigentlich dann gebaut werden, weil gebaut wird am Ende das Objekt in dreidimensional und halt eben auch mit einigen Eigenschaften.
00:05:20: Und genau das, so wie wir es auch in der Automobilindustrie zum Beispiel machen, da wird jetzt auch nicht mehr mit Ansichten und Grundrissen gearbeitet, sondern da werden halt eben die Motorblocke mit den Komponenten, so wie sie sind, dreidimensional und mit einem Eigenschaften digital erstmal so eben in einem Datenmodell dargestellt.
00:05:37: Und warum?
00:05:37: Naja, damit man dann halt eben davon profitieren kann, dass man die Daten strukturiert vorliegen hat.
00:05:42: Also man kann zum Beispiel Simulationen damit fahren, man kann sehr schnell Auswertungen fahren.
00:05:46: Und genau diese Vorteile wollen wir tatsächlich auch im Bauwesen uns zu eigen machen.
00:05:51: Der kleine Haken, auf den schon die Annika quasi hingewiesen hat bei der ganzen Sache, das Bauwesen tickt halt schon ein bisschen anders.
00:05:58: Es ist fragmentierter, weil wir haben halt eben mit unterschiedlichen Lebenszyklusphasen, die auch länger dauern, halt eben unterschiedliche Beteiligte und der regelt ziemlich viele.
00:06:06: Und die kommen auch immer wieder in unterschiedliche Kompositionen zusammen.
00:06:09: Und deswegen ist, wie gesagt, der Fokus sehr stark nicht nur auf Technologie, sondern vor allem eben auch auf der Methode.
00:06:15: Wie wir jetzt mit diesem Prinzip zusammen dann doch irgendwie das Bauwerk möglichst optimal hinbekommen.
00:06:23: Also, wenn man sich so ein bisschen mit der Branche beschäftigt und auch generell, wie wir ja mit Ingenieuren, Ingenieurinnen, Bauwesen, Technik und so weiter, da fehlt der Begriff BIM ja schon seit paar Jahren, würde ich jetzt mal so sagen, ohne jetzt genau zu wissen, wann es jetzt so richtig losgegangen ist.
00:06:36: Aber ich frage mich so ein bisschen, ist man da so letzten Jahren vielleicht sogar stehen geblieben?
00:06:41: oder wie würden Sie die Entwicklung beschreiben?
00:06:44: Also hat sich schon viel getan.
00:06:46: oder also wo stehen wir eigentlich in dieser ganzen Situation?
00:06:52: Ich würde sagen, dass wir uns natürlich weiterentwickeln und dass wir uns das auch versandt tun.
00:06:58: Also gerade auch über die VDI-Richtlinien haben wir zunehmend weitere Blätter etabliert und wir werden auch zunehmend umgesetzt und dann auch wieder angepasst.
00:07:08: Und damit haben wir schon viele Vorlagen auch geschaffen, um zunehmend einfach eine gleiche Begrifflichkeit zu bekommen, das Verständnis zur Methode BIM zu vereinheitlichen.
00:07:18: Es sind Vorlagen geschaffen worden, um auch in Projekten quasi, es gibt so Standard beim Anwendungsfälle mittlerweile, die schon in vielen Projekten dann auch umgesetzt werden.
00:07:29: Und deswegen glaube ich, dass wir da auf einem guten Weg sind.
00:07:33: Genau.
00:07:35: Auch das ist so eine Methode, die sich ja immer, immer weiterentwickeln wird.
00:07:38: Das wird ja irgendwie wahrscheinlich nie ein Ende geben, insbesondere auch, weil man immer mehr Ideen hat.
00:07:45: Prozesse man durch Datenverfügbarkeit einfach so optimieren könnte.
00:07:49: Deswegen, das wird immer weitergehen.
00:07:52: Ich greife das Thema Richtlinie nochmal auf.
00:07:53: Wir sind ja hier in Deutschland und auch gerne in Europa immer dabei, vieles zu regulieren, zu standardisieren und dann übertreiben wir es oft mit solchen Regulierungen und solchen Standards und bei einer neuen Technik, wie diese BIM Geschichte ist.
00:08:09: so eine Richtlinie nicht eher ein Hindernis als ein Fortschritt oder hilft dir eigentlich eher, als dass sie irgendwas verhindert oder ausbremst?
00:08:18: Das hört sich erst mal streng an, so eine Richtlinie, aber vielleicht nochmal zum Verständnis.
00:08:23: Also die Methode, es ist eine Methode Building Information Modeling, die bedarf einfach, dass wir ja einfach Strukturen bekommen, dass wir Vorgaben bekommen, Standards und Richtlinien, einfach um.
00:08:37: genau dieses gleiche Verständnis zu schaffen, die gleiche Sprache, die gleiche Ausbildung auch, das wenn wir über die Schulungsinhalte sprechen, dass wir dort auch wissen, was bedeutet es eigentlich, man hat eine Basiskenntnis zum Bereich BIM und über diese Richtlinien schaffen wir es einfach genau diese gleiche Sprache, diese Strukturen zu schaffen, um unternehmensübergreifend eine neue Methode im Bauwesen anzuwenden.
00:09:06: Ja, vielleicht kann man nochmal ein bisschen tiefer einsteigen, gerne auch Herrn Preidel, wenn man jetzt mal so an den Begriff Standardisierung denken, dass man da auch irgendwie offen denken soll und so weiter und so fort.
00:09:15: Warum ist das denn so wichtig?
00:09:17: Weil es bei bestimmten Aspekten einfach wenig Sinn macht, einen Wettbewerb drum zu machen, sondern das zum Beispiel dann Informationen bzw.
00:09:25: Daten fließen müssen.
00:09:27: Das ist gerade in so einer fragmentierten Branche wie im Bauwesen, was wir jetzt ja schon mehrfach quasi erwähnt hatten, besonders wichtig.
00:09:34: Wenn ich jetzt Automobilhersteller bin und ich möchte für mich alleine optimieren mit meinen ganzen Subunternehmern, dann kriege ich das hin.
00:09:39: Wenn ich das aber bei einem Bauprojekt machen möchte, bei Planung, Ausführung und dann bei Betreiben, dann funktioniert das halt eben nicht so wie bei einem Automobilhersteller.
00:09:47: sondern ich muss halt tatsächlich dafür sorgen, dass die Daten auch, wer auch immer mit an dem Projekt wirkt, auch fließen können.
00:09:54: Und da macht gerade Standardisierung und insbesondere auf technischer Seite, das heißt in Sachen offene technische Standards besonders viel Sinn.
00:10:03: Das heißt nicht, dass wir jetzt alle frei hier unsere Daten miteinander teilen müssen und jeder sieht, was ich mache, sondern alleine nur, dass ich eben in der Position bin, dass ich weiß, welche Daten ich habe und wenn ich das möchte, dass ich sie dann auch teilen kann, plus die Gegenseite dann auch in der Lage ist, diese Daten zu verstehen und dann halt eben zu verarbeiten.
00:10:24: Das ist nicht selbstverständlich.
00:10:25: Und da ist tatsächlich die Technologie ein wesentlicher Punkt, aber dann halt auch wirklich das Verstehen und das Umsetzen.
00:10:33: Das heißt, da haben wir auch eine Menge mit Kompetenzen und sicherlich auch mit kulturellen Herausforderungen dann zu kämpfen.
00:10:40: Sie sprachen gerade von der Komplexität der ganzen Geschichte.
00:10:43: Gibt es denn Hürden seitens der Bauwirtschaft, die bei der Etablierung eines offenen Standards überwunden werden müssen oder sind da alle gewillt mitzuziehen?
00:10:53: Das ist zumindestens mal ein Prozess, das man alle halt eben an Bord zieht, weil es gibt natürlich immer wieder auch, ich will jetzt nicht sagen Störfeuer, aber es kommt ja immer wieder neue Technologie um die Ecke, mit der man sich natürlich auch auseinandersetzen muss und darf.
00:11:07: Aber all diese Dinge, um auch jetzt mal den Elefanten im Raum anzusprechen, hatten zum Beispiel jetzt mit der Einführung von künstlicher Intelligenz oder jetzt mit dem quasi Publik machen, in die Breite bringen der KI immer wieder das Thema so von wegen, oh, dann können wir uns jetzt eigentlich ja diese ganze Methodik sparen, weil im Grunde wird es jetzt alles KI für uns machen.
00:11:24: Ja, das Problem an der ganzen Sache ist, man muss seine Hausaufgaben irgendwann mal anfangen zu machen und überhaupt wirklich in dieser Methodik und in diesen strukturierten Datenmodellen anfangen zu denken und auch anfangen diese zu verwenden.
00:11:36: Wenn man das nicht macht, dann sind halt eben auch all die Effekte, die man eigentlich danach rausziehen möchte, halt eben auch nicht gegeben.
00:11:44: Also sprich, das ist halt eben tatsächlich ein etwas langwieriger Prozess, aber tatsächlich viele haben es schon vorgemacht.
00:11:50: Wir haben Richtlinien wie z.B.
00:11:52: die VDI-Zwei-Fünf-Fünf-Zwei, die fällt ja auch nicht vom Himmel, sondern die basiert da drauf, dass Fachexperten gesagt haben, hey, so funktioniert es, darauf können wir uns einigen, es jetzt bloß in die Breite zu bringen und tatsächlich alle nachzuziehen.
00:12:06: Und das ist jetzt die Aufgabe und das ist halt eben doch ein etwas dickeres Brett, was wir zu bohren haben in unserer gesamten Industrie.
00:12:12: Ja, können wir
00:12:13: uns vorstellen.
00:12:14: Frau Meinzbecker, Sie können gerne ergänzen, wenn Sie da noch was zu sagen wollen, immer raus damit.
00:12:19: Ja, vielleicht wirklich nochmal, der Cornelius hat es zwar gerade auch schon angesprochen, aber dieses Thema, die Richtlinien sind das eine, die auf einen Standards, die weiterentwickelt werden, sind auch das andere.
00:12:30: Aber dieses Thema, ich will das nochmal ganz klar betonen, Kulturwandel.
00:12:35: Wir müssen auch eine positive Fehlerkultur entwickeln, weil wenn man eine neue Methode über die gesamte Bau- und Mobilienwirtschaft... quasi jetzt ja verbreitet oder auch anwenden möchte, dann ist das völlig normal, dass Menschen auch Zeit brauchen, dass auch Fehler mal passieren und dann muss das auch möglich sein.
00:12:56: Das möchte ich nur einfach nochmal betonen, dass wir hier einfach wirklich in einem kompletten Wandel sind und ja auch die Kulturen mitgenommen werden müssen und auch Fehler wie gesagt zugelassen werden müssen, damit so ein Change-Prozess funktionieren kann.
00:13:12: Ja, hier sind ja beide Mitglieder im Vorstand von Bildingsmart Deutschland.
00:13:16: Was verbirgt sich denn genau hinter Bildingsmart und wie ist es dann auch zu der Zusammenarbeit mit dem VDI gekommen?
00:13:22: Bildingsmart ist im Grunde jetzt, wenn wir über Bildingsmart Deutschland sprechen, erstmal ein Kompetenznetzwerk, so nennt wir uns selber.
00:13:28: Und wir machen ganz, ganz viele Dinge um das Thema digitale Transformation, einem spezifischen Building Information Modeling, also dass die Leute halt eben tatsächlich diese Methodik anwenden, dass das in die Breite kommt.
00:13:39: Deswegen sind wir auch selber ein Querschnittsverband.
00:13:42: Wir sagen jetzt nicht nur, wir sind nur die Planer und wir sind nur die Ausführer, sondern wir sagen entlang der gesamten Lebenszyklus-Kettel-Bauwerk.
00:13:48: Also wir wollen wirklich alle mitnehmen.
00:13:51: Was besonders ist an Bildingsmart, ist tatsächlich, dass wir jetzt nur in Anführungszeichen der deutsche Ableger, das deutsche Chapter sind.
00:13:58: Dahinter verbirgt sich aber ein internationales Netzwerk, Bildingsmart International, mit mittlerweile neunundreißig Chapters.
00:14:05: Ähnlich wie das Deutsche gibt es ganz viele in Europa, in Asien, aber auch in Nordamerika eigentlich über den gesamten Erdball verteilt.
00:14:12: Und alle eint halt eben genau diese Idee.
00:14:15: Wir wollen gerne mit Hilfe von offenen, herstellernutralen Standards.
00:14:19: auch selber einen Datenstandard entwickeln, die Industry Foundation Classes, ein Datenmodell, in dem man halt eben diese Bauwerksinformationen speichern kann, offen und neutral, das Ganze ist bei ISO auch standardisiert.
00:14:31: Und das sind halt eben die Dinge, mit denen wir arbeiten und das wollen wir gerne in die Breite bringen und das machen wir auf unterschiedlichste Art und Weise, unter anderem Standards eben im technischen Bereich.
00:14:43: Wollen Sie dazu noch was sagen wollen?
00:14:45: oder hat er das erschöpfen?
00:14:47: Das ist
00:14:48: super.
00:14:55: Ja, die haben wir gerade schon angesprochen.
00:14:57: Worin bestehen denn die Vorteile in der Kooperation des VDI als unabhängiger Regelsetzer und Bildungsmarkt als Branchenverband?
00:15:04: Wer übernimmt denn da welche Rolle?
00:15:06: Also ich würde, wenn ich das mal kurz beantworten darf.
00:15:09: Aus meiner Perspektive ist das so, dass quasi der Building Smart oder zum Building Smart kommen auch viele Mitglieder, die dann mit irgendwelchen Themen aus der Praxis kommen.
00:15:20: Also wenn zum Beispiel neue Anwendungsfälle entwickelt werden sollen oder auch, wenn es um das Thema Bimmelbetrieb gibt oder wenn es um Objektkatalogik über den Infrastrukturbau geht, dann ist quasi für mich der Building Smart über die Fachgruppenarbeit eine Art Vorstandardisierer, das gleiche.
00:15:38: Na gut, Thema Qualifizierung kommen wir gleich noch zu, aber quasi die Themen werden dort gefunden.
00:15:43: und dann ist es ganz oft so, wenn sich dann die Gruppen ja irgendwie erste Ergebnisse haben, dann geht es dahin, ja, wir hätten da auch gerne eine Richtlinie daraus oder ein Standard und dann ist quasi die Aufgabe beim VDI, dass man dort mit einem Vorschlag kommt, der aus der Praxis dann auch stammt und dann wird das an den VDI herangetragen, dieses Thema wird dann offiziell angefragt und dann wird das geprüft.
00:16:09: Also da gibt es dann immer ein Fachbeirat beim VDI, das ist jetzt zum Thema BIM, der Fachbeiratbautechnik.
00:16:16: Die kriegen dann diesen Vorschlag vorgelegt, dann wird darüber entschieden, ob man ein neues Blatt in dieser Zwei-Fünf-Zwei-Jahre eröffnet und dann wird ein Gremium zusammengesetzt.
00:16:27: Das besteht in der Regel aus Praxis, Wissenschaft und aus Verbänden.
00:16:31: Ja, und dann wird eine Richtlinie erarbeitet.
00:16:34: Das ist dann ein Prozess, der ca.
00:16:35: zwei Jahre dauert.
00:16:38: Und dann gibt es noch eine Zeit der Einspruchsphase.
00:16:41: Da können dann alle aus der Praxis oder aus der Wissenschaft oder wo auch immer her, können quasi Kommentare platzieren.
00:16:49: Ja, und wenn dann alles quasi durch ist, dann geht das in den finalen Weissdruck.
00:16:54: Das Thema Zertifizierung, Qualifizierung, da haben wir eine ganz besondere Zusammenarbeit.
00:17:01: Beim Buildingsmart und beim VDI.
00:17:03: Ich weiß nicht, Cornelius, willst du das kurz aus deiner Perspektive erklären?
00:17:07: Ja, ne.
00:17:08: Das ist so ein bisschen das Paradebeispiel eigentlich, wie jetzt wirklich Buildingsmart und VDI ganz wunderbar dann zusammengekommen sind.
00:17:14: Das war zu einer Zeit halt eben als das Thema Kompetenzen sehr stark im Fokus stand.
00:17:18: Einfach deswegen, weil man gemerkt hatte, Technologie alleine ist es irgendwie nicht.
00:17:22: Sondern es braucht halt eben auch kompetente Menschen, die halt eben genau das wissen haben, um jetzt halt eben diese Methodik anzuwenden.
00:17:29: Und dieser Gedanke, der ist halt eben tatsächlich bei mehreren Leuten gleichzeitig halt einfach aufgeploppt, hat sich halt einfach so quasi aufgedrängt, wenn man so möchte.
00:17:37: Und wir hatten ja gerade schon gesagt gehabt, also Billingsmart ist kein Standardisierer, es kann normschaffende Institutionen oder sonst irgendwas.
00:17:44: Das will es auch gar nicht sein.
00:17:46: Und dafür gibt es ja normschaffende Institutionen, wie zum Beispiel halt eben die Richtlinie vom VDI.
00:17:50: Deswegen hat man dann halt eben sich darauf geeinigt, zu sagen, Es wird halt eben eine Fachgruppe, um die so einen Blatt zu entwickeln unter der Zwei-Fünf-Fünf-Zwei beim VDI gegründet und das Ganze eng abgestimmt mit Bildungsmarkt.
00:18:04: Und das zum Thema Achkompetenzen und das am Ende dann quasi dann diese, die Blätter Zwei-Fünf-Fünf-Zwei-Acht rausgepurzelt.
00:18:11: Da gibt es dann in unterschiedlichen Abstufungen, sage ich jetzt Meirl.
00:18:15: Das Wissen, das wird ja APÖ aufgebaut.
00:18:17: Das fängt mit Wissensbasiertem Lernen an und dann setzt halt eben praktisches angewandtes Lernen oben auf.
00:18:23: Und das wurde dann in mehreren Teilblättern entwickelt.
00:18:26: Was ist damit passiert?
00:18:28: Das Ganze ist jetzt nicht nur ein theoretisch irgendwie eine Richtlinie festgehalten, sondern das ist jetzt eine Referenz.
00:18:33: Da stehen die Kompetenzen drinnen, auf die man sich jetzt zum Beispiel als Trainingspartner dann referenzieren kann.
00:18:41: kann jetzt dann halt eben sagen, wir machen eine Ausbildung nach dieser Blatt, acht Punkt eins, acht Punkt zwei, acht Punkt drei, je nachdem, halt eben, auf welche Ebene man sich da halt eben beziehen möchte.
00:18:52: Und damit gibt es einen de facto Standard, der sich etabliert hat, was halt eben die Kompetenzen angeht.
00:18:58: Das ist großartig, wenn man zum Beispiel jetzt von Seiten der öffentlichen Hand nur als Beispiel jetzt irgendwo ein Projekt ausschreibt und man hätte gerne halt eben Leute in bestimmten Fachbereichen mit spezifischen Kompetenzen, dann brauchen wir diese nicht neu erfinden, sondern man verweist halt einfach Schlichtleck auf diese VDI-Richtlinie und eh, voilà, dann passt das schon.
00:19:16: Dann kann man sich sicher sein.
00:19:18: Und dafür ist das Richtlinie ja da.
00:19:21: Genau, selbst kann ich das an der Stelle nur ergänzen, weil die befindet sich gerade in der Überarbeitung, also auch beim VDI werden dann die jeweiligen Blätter regelmäßig überarbeitet und gerade diese gerade angesprochenen Blätter, acht, eins, acht, zwei, acht, drei befinden sich in der Überarbeitung einfach auch, weil sich Das Wörding ändert, weil sich die Welt weiterdreht und die Methode BIM immer weiterentwickelt wird.
00:19:45: Genau.
00:19:45: Das passiert dann aber auch immer in Zusammenarbeit zwischen VDI und Building Smart.
00:19:49: Und wir haben ehrlich gesagt auch durchaus Überschneidungen in den Personen, die in beiden Kreisen sitzen beim Building Smart in den Fachgruppen oder beim Blatt acht, sag ich mal.
00:20:01: Stichwort Qualifikation, Ausbildung, Weiterbildung und und und.
00:20:05: Wie sieht das eigentlich so aus mit dem Nachwuchs?
00:20:08: Also, wenn wir mal auf die Ingenieurinnen und Ingenieurinnen schauen, Architekten schauen.
00:20:13: Ja, Frau Mainz-Bekker, Sie sind ja direkt an der Uni Wuppertal angesiedelt.
00:20:17: Wie fließt das auch so in die Lehre ein?
00:20:19: und ja, fragen auch die Studierenden zum Beispiel das stark nach, nach so digitalen Tools und so weiter.
00:20:26: Ja, auf jeden Fall.
00:20:27: Also, ich würde mal sagen, wir machen das ja schon relativ lange, wenn ich nicht will, nicht lügen, aber ich meine, seit seit zwei tausend siebzehn, achtzehn haben wir die ersten BIM-Kurse angefangen.
00:20:37: Manche waren vielleicht auch schon noch früher dran.
00:20:40: Aber das wächst das Interesse.
00:20:42: Also, es ist erst mal mussten, die das so verstehen.
00:20:44: Ach, da gibt es jetzt so ein neues Fach.
00:20:46: BIM oder mittlerweile heißen wir Digitales Planenbauen und Betreiben.
00:20:50: Und das Interesse finde ich wächst extrem.
00:20:54: Und wir von der Univerpartei bieten auch jetzt dieses gemeinsame VDI Building Smart Zertifikat als Basiskurs an für unsere Studierenden, sodass sie, wenn sie mögen, auch diesen Abschluss bekommen können.
00:21:07: Genau.
00:21:08: Und ja, also Interesse ist auf jeden Fall da.
00:21:12: Können Sie vielleicht kurz beschreiben, jetzt haben wir über die Inhalte dieses Zertifikats gesprochen, was das denn für Vorteile für alle Beteiligten bringt.
00:21:20: Ist man da besser als die anderen oder qualifizierter?
00:21:24: Vielleicht ein bisschen naiv gefragt, aber vielleicht können wir das ein bisschen... Aufdröseln?
00:21:28: Ja, vielleicht, ich würde nicht sagen, man ist besser.
00:21:31: Der große Vorteil, den auch der Konnexioswenn schon angesprochen ist, einfach, dass wir auf einer gleichen Basisschulen, wir haben mittlerweile ja immer wachsende Schulungsanbieter im Bereich BIM in Deutschland, aber auch international.
00:21:46: Und der Vorteil ist einfach, wenn man das Zertifikat am Ende erlangt, Mittlerweile gibt es halt den Basiskurs und den Practitioner.
00:21:57: oder Weiterbildungen.
00:21:59: Und der Vorteil ist einfach, wenn man das Zertifikat in der Handteil hat, dass das Gegenüber dann quasi einschätzen kann, was steckt denn eigentlich hinter dieser Qualifizierung?
00:22:08: Weil die Kursformate ähnlich waren, weil die Inhalte gleich geschult wurden, weil das gleiche Wirding und die gleiche Sprache auch vermittelt wurden.
00:22:17: Und dann ergibt sich das natürlich einen Vorteil, für die öffentliche Hand wurde vorhin schon gesagt, aber auch für jetzt unsere Studierenden, wenn sie sich bewerben, damit dann die Arbeitgeberinnen wissen, was steckt denn, was kann die Personen tatsächlich.
00:22:34: Genau, deswegen und daraus ergeben sich natürlich dann viele Vorteile und ich glaube, es ist ehrlich gesagt auch notwendig, dass man weiß, was kann mein Gegenüber und ich kann das auch einschätzen.
00:22:46: Und noch besser wird es natürlich mit dem Internationalen.
00:22:49: Das heißt, wir arbeiten ja heute nicht nur national, sondern wir arbeiten tatsächlich international oder auch die eine oder andere wechselt den Job und geht ins Internationale.
00:23:00: Genau.
00:23:00: Und da hatten natürlich auch sehr, sehr viele Vorteile, wenn wir auch international die gleiche Sprache sprechen und wissen, was hinter bestimmten Zertifizierungen steckt.
00:23:09: Absolut.
00:23:10: Gibt es denn da so ein paar Zahlen?
00:23:12: so, also wie viele Absolventen und Absolventen haben das schon abgeschlossen?
00:23:16: Wie sieht das so aus?
00:23:18: Die gibt es international, also jetzt wirklich global gesehen, was bei Building Smart International, das ist dieses globale Rückgrat, von dem ich vorhin auch schon gesprochen hatte, weil tatsächlich dieses ganze Zertifikat, was wir da aufgebaut haben, ist nicht nur deutschlandweit, sondern wirklich in all den Chapters, so nennen wir das, das sind diese Ableger, die halt eben bei diesem Programm mitmachen und diese Zertifizierung ausstellen, sind das mittlerweile über siebenundzwanzig tausend Absolventen, die das geschafft haben.
00:23:41: Die Annika hat auch gerade schon angesprochen gehabt, dass es jetzt auch für Studierende attraktive Angebote gibt.
00:23:47: Und da sind wir mittlerweile bei über fünfhundert Studierenden.
00:23:50: Da muss man aber dazu sagen, wir haben jetzt quasi erst von einem halben Jahr angefangen und die Zahl, die wächst jetzt wirklich auch stetig.
00:23:56: Und genau, also ich meine alle diejenigen, die jetzt dieses Zertifikat abgelegt haben.
00:24:01: hinter dem dann halt wie gesagt, Deutschland hat das Ganze auch sehr stark mit angefangen, mit der VDI, zweifünft-zwei-Jahr-Richtlinie, da hat sich das Ganze international so weiterentwickelt.
00:24:11: und all diese ganzen Zertifikate, die jetzt eben in Deutschland ausgestellt worden sind, die haben dann im Prinzip genauso ihre Gültigkeit halt eben auch in den anderen.
00:24:21: in den anderen Nationen.
00:24:22: Und um da vielleicht nochmal ganz kurz aufzuzeigen, wohin die Reise gehen kann, wir haben momentan politisch, man weiß immer nicht, ob das immer nur in der eigenen Bubble ist, aber es gibt immer wieder die gute Frage, halt eben sollte BIM, also als Methodik, nicht tatsächlich verpflichtend werden.
00:24:36: Also sollte nicht zum Beispiel die öffentliche Hand wirklich sich sehr klar dazu bekennen und sagen, wir machen jetzt ab sofort alles nur noch mit Building Information Modeling.
00:24:44: Das ist ganz spannend, da mal in andere Länder zu gucken.
00:24:47: Ich will mich jetzt da gar nicht so sehr aus dem Fenster lehnen, nur vielleicht kurz berichten, wie das andere Länder machen.
00:24:52: In Beispiel Singapur, dort macht man das ziemlich konsequent, und zwar schon etwas länger, dass man sagt, dass dort halt eben konsequent mit BIM gearbeitet wird.
00:25:01: Und dort fordert man auch tatsächlich diese Kompetenzen, also der am Projekt Beteiligten ein.
00:25:07: Und dort hat man in Singapur tatsächlich auf das nationale Kompetenzensystem dieses Zertifikat gemappt.
00:25:13: Also hat halt eben gesagt, dass halt eben dieses Zertifikat, das man da machen kann, selbst wenn man das in Deutschland machen würde, dass das ebenwürdig ist mit dem nationalen System.
00:25:21: Also das heißt jeder, der jetzt bei der Annika zum Beispiel an der Uni oder bei mir an der Hochbühle dieses Zertifikat halt eben bekommen hat, der wäre quasi indirekt, mehr oder weniger direkt qualifiziert, eine bestimmte Rolle einzunehmen in einem Singapur-er öffentlichen Bauprojekt.
00:25:35: Klingt jetzt etwas abgefahren, aber tatsächlich, das sind so diese wesentlichen Effekte, die sich dann halt eben ergeben, wenn halt eben gemeinsam standardisiert wird und das nicht nur national, sondern halt eben auch tatsächlich international.
00:25:46: Und das ist doch also ein wunderbares Ergebnis.
00:25:52: Noch mal eine Rückfrage zu der Richtlinie.
00:25:54: Bildingsmarkt ist ja ein internationaler Verband.
00:25:57: Das haben wir gerade gelernt, heißt dann, dass der Anstoß zu dieser Richtlinie irgendwie auch auf internationaler Ebene entstanden ist oder war die Initiative eher aus Deutschland, weil macht ja auch Sinn.
00:26:08: Wir waren da letztendlich einfach sehr früh dran, muss man sagen, und das ist ja bei der Standardisierung immer so ein bisschen dieses Spielchen.
00:26:15: Wer ist der Erster?
00:26:16: Ist das eher die internationale Ebene, die vorne weggeht und dann iteriert sich das runter auf quasi nationale Ebene oder halt eben umgekehrt.
00:26:23: In diesem Falle, wenn es um die Kompetenzen geht, war es jetzt tatsächlich so, dass der Nukleus in Deutschland mehr oder weniger gelegt worden ist, sehr stark, aber halt schon Hand in Hand eben mit Building Smart International, aber halt eben auch gleichzeitig mit dem VDI.
00:26:36: Das was jetzt halt eben passiert jetzt nach einer gewissen Zeit, weil das Programm ist jetzt schon eine gewisse Weile halt eben auf dem Markt, ist halt eben das was jetzt kommt.
00:26:43: Es hat sich international an der Standardisierung auch was getan, bei der ISO ist halt eben jetzt auch ein entsprechender halt eben Richtlinie rausgekommen Standard, der dieses Thema bespielt und dem müssen wir jetzt einfach Rechenschaft tragen und müssen da jetzt halt eben dann genauso wie es die Annika halt besprochen hat, dann jetzt eben die Aktualisierung nachziehen.
00:27:02: Aber gut, das gehört halt eben zum Richtlinien schreiben auch mit dazu, dass man sich regelmäßig hinhockt und es halt eben aktualisiert.
00:27:11: Ja, dann würde ich sagen, kommen wir zu unserer Zukunftsfrage, die wir immer gerne so ein bisschen zum Ende des Podcasts hinstellen.
00:27:18: Was erwarten Sie dann beide für die Zukunft beziehungsweise Digitalisierung der Baubranche?
00:27:23: Was wird noch kommen?
00:27:24: Was muss kommen?
00:27:26: Auch in den Blick auf die Bildung.
00:27:30: Wer will anfangen?
00:27:32: Manchmal frage ich mich, mit meinem Lehrstuhl, den ich gewählt habe, digitales Klaren bauen und betreiben, ich muss irgendwie immer ab to date bleiben, weil die Welt dreht sich extrem, extrem schnell.
00:27:44: Und da geht es nicht mal irgendwie mal entspannung oder so.
00:27:48: Also wie gesagt, Technik ist jeden.
00:27:51: Es ist ständig was Neues, wenn man auf Messen geht über Konferenzen, wir haben beide, glaube ich, den Vorteil dadurch, dass wir sehr über den VDI, aber auch über den Building Smart und andere Gremien immer quasi an diesem Plan der Zeit sind.
00:28:05: Also wissen, wo gerade das Neuste entstanden ist, können wir die Studierenden gut updaten, aber auch in den Unternehmen.
00:28:14: Also man bekommt das schon mit Thema Prozesse.
00:28:17: Ich weiß noch vor, weil sie nicht acht bis zehn Jahren, da war das Thema Prozesse, dass man eine eigene Organisation Strukturen kennt, noch gar nicht so in den Unternehmen angekommen.
00:28:27: Mittlerweile ist das aus meiner Sicht wirklich gesetzt und es werden immer neue digitale Tools eingesetzt, ob es auf den Baustellen ist oder ob es in den Planungsbüros ist.
00:28:39: Thema auch Datenräume für die Bauwirtschaft, die jetzt da kommen und so weiter und so fort.
00:28:44: Also ich will damit nur sagen, unsere Aufgabe, Cornelius und ich, müssen immer dran bleiben oder wollen auch immer dran bleiben.
00:28:52: Die Welt entwickelt sich weiter und das ist ein ewiges Lernen.
00:28:57: Und da sind wir, glaube ich, schon bei einem der wesentlichen Themen, weil, also auch da muss ich wahrscheinlich die Bildungslandschaft ein bisschen mitbewegen in der Art und Weise, wie gelernt wird, weil so, wie wir jetzt wahrscheinlich alle noch gelernt haben, dass man halt irgendwie sagt, man muss sich jetzt da irgendwie drei bis fünf Jahre irgendwie durchkämpfen und ist dann mit seinem Abschluss da und fertig.
00:29:13: Es verlagert sich ja sowieso, das kriegen wir ja mit, dieses Prinzip des Live-Long-Learnings.
00:29:17: Aber ich glaube tatsächlich, das darf nicht nur ein geflügeltes Wort bleiben, sondern das muss auch wirklich in der Realität in die Praxis übersetzt werden.
00:29:23: Das heißt auch die Stellung der Bildungsstandorte.
00:29:26: also nicht nur jetzt eben Universitäten und Hochschulen, sondern generell halt eben alle Institutionen, die ausbilden.
00:29:32: Insbesondere im Bau natürlich, das Berufshandwerk natürlich auch gemeint.
00:29:37: Alle die brauchen wahrscheinlich eine komplett andere Bindung in Zukunft zu Ausbildungsstandorten, die dann, so wie die Annika sagt, dann halt eben auch irgendwie immer ab-to-date sein müssen, weil wir können uns das aufgrund unserer demografischen Entwicklung Fachkräftemangel und Co.
00:29:53: eigentlich gar nicht leisten, dass die Leute nicht ab-to-date sind und jetzt zum Beispiel ein Update zum Thema KI auf die Platte gezogen bekommen.
00:30:01: Und wo soll das passieren?
00:30:03: Wenn es die Unternehmen machen müssen, dann kostet das sehr, sehr viel Geld und eigentlich gibt es ja Ausbildungsstandorte, es gibt Bildungseinrichtungen, die genau das leisten könnten.
00:30:11: Also sprich, das Thema wird wahrscheinlich ein ziemlich großes Werden und da müssen wir als Hochschullehrer uns auch einfach an die eigene Nase fassen, weil Profession Thema akademische Freiheit, das macht alles Sinn und ist alles Schöne und Gute.
00:30:23: Da werde ich garantiert nicht dran kratzen wollen, aber man hat ja auch einen Auftrag und dem muss man gerecht werden.
00:30:30: Und diese Strukturen sind nicht unbedingt in Stein gemeißelt.
00:30:33: Und vielleicht noch ganz kurz, was Dim generell angeht.
00:30:37: Also klar, man kann jetzt natürlich sagen, das hat jetzt lange, lange gedauert und so weiter.
00:30:41: Und wir popeln schon ziemlich lange daran rum.
00:30:43: Aber es ist immer, immer, immer selbstverständlicher geworden.
00:30:46: Und ich gehe schwer davon aus, dass wir in den nächsten fünf Jahren, sagen wir jetzt mal, in fünf Jahren werden wir mit einem ganz anderen Selbstverständnis drüber sprechen und auch viel weniger Fragestellungen bekommen, weil sich da ein gewisses Selbstverständnis eingeschliffen hat.
00:31:00: Also das ist nicht nur Hoffnung, sondern ich würde sagen, das ist vorher sage meinerseits.
00:31:05: Also.
00:31:06: So eine Art Vision, ja?
00:31:07: Bim, Tat, Vika.
00:31:09: So weit wollen wir noch nicht gehen.
00:31:10: Aber das ist eher eine gesunde Erwartungshaltung.
00:31:13: Okay.
00:31:16: Ich hätte ja noch eine Frage, die ich gerne loswerden möchte, die ist ein bisschen aus der Thematik raus, ist mir aber vorhin eingefallen, als ich schon als ich ein paar Mal den Begriff öffentliche Hand gehört habe.
00:31:27: Wir haben ja hier, was Thema Wohnungsbau angeht, in Deutschland hängt mir ein bisschen hinterher.
00:31:31: Die vierhunderttausend Wohnungen, die mal von der letzten Regierung angekündigt worden sind, die haben sich ja so nicht realisiert.
00:31:38: Ist BIM so ein Beschleuniger für solche Prozesse?
00:31:41: Also rein auf der technischen Ebene, ich rede jetzt mal gar nicht von der politischen, die können wir ja hier, müssen wir hier nicht diskutieren, das hat ja so viele Ursachen, aber das hilft das?
00:31:51: Schlichtweg gesagt ja, es hilft dabei, es ist nicht der Schlüssel alleine.
00:31:57: Aber natürlich hilft es enorm, dass gerade wenn wir halt eben zum Beispiel industrielles Bauen machen, serielles Sanieren, serielles Bauen, aber halt eben auch zum Beispiel nicht nur im Bereich Wohnungsbau, sondern da wurden natürlich auch momentan sehr viel Geld ausgegeben wird und es ist eine riesengroße Rolle spielt, wie wir das Geld ausgeben, also mit welcher Effizienz ist im Bereich Infrastruktur.
00:32:16: Und da sind aber sehr große Bauunternehmen bereits schon ziemlich digital super aufgestellt, das muss man tatsächlich sagen.
00:32:22: Wichtig ist natürlich, dass das Zusammenspiel dann auch mit denjenigen, die das dann über fünfzig Jahre betreiben sollen, dass das eben auch digital funktioniert, sprich, dass diese Information, die bei Planung und Ausführung entstehen, auch bis in den Betrieb kommen, damit dann halt auch die Autobahnbrücke dann halt auch noch in fünfzig Jahren ihren Job wunderbar tut.
00:32:39: Und das wird immer ganz gerne so ein bisschen, ich will nicht sagen unter den Teppich gekehrt, aber das ignoriert man schnell.
00:32:44: Das ist ja genau mit einer dieser Altlasten, mit denen wir jetzt zu kämpfen haben, wenn wir eine bessere Transparenz hätten, wie der Bestand tatsächlich aufgestellt ist, damit wir frühzeitig auch dagegen etwas tun könnten.
00:32:57: Dabei kann uns auch das Thema Digitalisierung und Building Information Modeling massiv helfen.
00:33:01: Etwas, was wir jetzt aber richtig machen müssen, gerade jetzt, wo wir so viel sanieren oder neu bauen und so weiter.
00:33:08: Wenn wir das jetzt richtig machen, dann werden wir langfristig davon sehr, sehr viel haben.
00:33:12: Also schlichtweg ja.
00:33:14: Genau, vielleicht noch kurz ergänzen, wenn man wirklich auf den Wohnungsbau geht.
00:33:18: Ist das Thema die Auswahl der Anwendungsfälle?
00:33:21: Also das ist halt immer die Frage, was macht man mit der Methode BIM?
00:33:26: Also welche Leistungen werden mit BIM... umgesetzt?
00:33:30: und das ist halt bei einem Wohnungsbau vielleicht auch anders als bei der öffentlichen Hand, die dann über viele Jahre das Gebäude, komplexe Gebäude betreiben muss.
00:33:40: Das sind einfach andere Daten vielleicht, die auch benötigt werden und das wollte ich nur nochmal betonen, dass man im Wohnungsbau es auch einfach einfach machen muss und Anwendungsfälle aussuchen muss, die gut umsetzbar sind, die jetzt erprobt sind und die einfach jetzt beim Wohnungsbau schnell helfen, um effektiver zu sein und auch schnell Wohnungsbau zu schaffen.
00:34:03: Ja,
00:34:03: okay.
00:34:04: Und dann, glaube ich, wird es auf jeden Fall ein Vorteil sein, wir werden effizienter in den Prozessen sein,
00:34:09: ja.
00:34:09: Spannende Einblicke auf jeden
00:34:10: Fall.
00:34:11: Ja, absolut, klar.
00:34:11: Und vor allem ein hochwichtiges Thema.
00:34:14: Ja, vielen Dank an Sie beide, dass wir mit Ihnen sprechen durften und zu viel erfahren durften.
00:34:19: Und
00:34:20: wenn es noch Anmerkungen gibt, Fragen.
00:34:23: Themenwünsche, dann schreibt uns an podcastadfordi.de oder kommentiert die Folge.
00:34:27: Ganz genau.
00:34:28: Und schaut gerne in unsere Shownotes.
00:34:29: Da stehen zu dem heutigen Thema, wie zu allen Themen, die wir immer bei Technik aus Ohr aufgreifen, noch eine Menge drin.
00:34:36: Informationen, die bestimmt für euch interessant sind.
00:34:38: Ansonsten bedanken wir uns bei unseren beiden Gästen heute, bei Frau Mainz-Bekker und bei Herrn Preidel, und sagen Dankeschön fürs dabei sein und tschüss bis zum nächsten Mal.
00:34:47: Ciao.
00:34:48: Danke auch.
00:34:49: Tschüss.